Verlegter Busstopp an der Herzogstraße sorgt für Verkehrswirbel

Schwabing · Chaos an Bushaltestelle

Günter Tebelmann (l.) und Michael Risch meinen, der Gehweg sei zu schmal, um die zahlreichen Fahrgäste und Passanten aufzunehmen. 	Foto: Kirsten Ossoinig

Günter Tebelmann (l.) und Michael Risch meinen, der Gehweg sei zu schmal, um die zahlreichen Fahrgäste und Passanten aufzunehmen. Foto: Kirsten Ossoinig

Schwabing · Als »Zumutung« empfindet Radiologe Michael Risch die Bushaltestelle an der Herzogstraße/ Ecke Leopoldstraße. Der Gehweg dort sei zu schmal, um wartenden Fahrgästen, Radfahrern, die mangels Radweg den Bürgersteig benutzen, und Passanten ausreichend Platz zu bieten, sagt Risch. Es habe sich ein »unerträglicher Zustand« entwickelt. Vor allem vor dem Eingang des Hauses an der Herzogstraße 1, in dem auch Rischs Praxis ist.

Bei Regen warten Fahrgäste im Treppenhaus, Fahrräder werden rund um die Haltestelle kreuz und quer abgestellt, Müll stapelt sich an einem Abfallkorb neben dem Bus-Warteschild. Außer Rischs Praxis beherbergt das Wohn- und Geschäftsgebäude an der Herzogstraße weitere Ärzte. Viele Patienten würden die Praxisräume aber gar nicht finden, denn der Bus versperre die Sicht auf die Schilder am Eingang, sagt Risch. »Die Leute fragen in der Apotheke auf der gegenüberliegenden Straßenseite, wo wir sind.« Auch Günter Tebelmann, Anwohner der Leopoldstraße, ist der Busstopp ein Dorn im Auge.

Neben dem Verkehrschaos sieht er vor allem die Gefahr, dass U-Bahnfahrgäste, die zur Weiterfahrt den Bus nutzen wollen, beim Überqueren der Herzogstraße zu Schaden kommen. »Manche laufen bei Rot über die Straße, weil sie den Bus schon an der Haltestelle stehen sehen und nicht wissen, wie viel Zeit bleibt, bis er abfährt.«

Im Zuge des Baus der Trambahn-Endhaltestelle an der Münchner Freiheit wurde die Bushaltestelle der Linien 53 Richtung Aidenbachstraße und N41 zum Fritz-Meyer-Weg an die Herzogstraße verlegt. Michael Risch hat sich gemeinsam mit seinem Kollegen und Praxisnachbarn, dem Psychotherapeuten Alois Fürmaier, in einem Schreiben an den Bezirksausschuss (BA) 12, Schwabing-Freimann, gewandt, mit der Bitte, die Busstation nach dem Umbau wieder zu verlegen. Denn bei einer solch hohen städtischen Investition wie für die Trambahn-Haltestelle könne man erwarten, dass der Verkehrsablauf auch tatsächlich dort stattfinde.

Die BA-Mitglieder haben in ihrer Sitzung im September beschlossen, Verantwortliche der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) zum Thema zur nächsten BA-Zusammenkunft einzuladen. Chancen, dass die Haltestelle an der Herzogstraße wieder verschwindet, gibt es aber kaum. Denn auf Anfrage teilte Christian Miehling von der Pressestelle der Stadtwerke München (SWM), Bauherren der Trambahnhaltestelle, im Namen der MVG mit, dass sich der Busstopp am jetzigen Standort »grundsätzlich bewährt« habe. Der Bus werde auch künftig dort halten, unter anderem weil mobilitätseingeschränkte Fahrgäste von der nahen Lage des Aufzugs zur U-Bahn profitieren würden.

Für die Stadtwerke ist die Münchner Freiheit laut Miehling ein »stark frequentiertes Stadtteilzentrum und ein großer Knotenpunkt für öffentliche Verkehrsmittel« mit hohem Passanten- und Radfahreraufkommen. Der Pressesprecher räumte ein, dass momentan  die Platzverhältnisse durch den Bau für das Projekt Tram 23 beengt seien. Man gehe aber davon aus, dass sich die Situation voraussichtlich nach Fertigstellung des Baus bis Ende des Jahres verbessern werde. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 06.10.2009
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