S-Bahnlärm konnte reduziert werden

Oberhaching · Erste Erfolge erzielt

Der Vorstand der Interkommunalen Lärmschutz-Initiative freut sich erste Ziele erreicht zu haben (v. l.) Edi Federlin, Johannes Atze, Werner Litza und Alois Wichtlhuber. Foto: hol

Der Vorstand der Interkommunalen Lärmschutz-Initiative freut sich erste Ziele erreicht zu haben (v. l.) Edi Federlin, Johannes Atze, Werner Litza und Alois Wichtlhuber. Foto: hol

Oberhaching · Das Zischen, Knallen und laute Brummen an den Abstellgleisen der S-Bahnen gehört zwar nicht der Vergangenheit an, aber erste Ziele zur Reduzierung des Lärms konnten erreicht werden. »Im nächsten Jahr erwarten wir noch weitere Verbesserungen«, freute sich Alois Wichtlhuber, 2. Vorstand der Interkommunalen Lärmschutz-Initiative e.V. (ILI) den rund 50 interessierten Mitgliedern und Gästen zur Jahresversammlung im Gemeindesaal Forstner berichten zu können.

Vor rund einem Jahr wurde die Initiative gegründet, in der sich zehn Gemeinden und 171 Mitglieder um mehr Ruhe bei den abgestellten S-Bahn Zügen bemühen. »Vor allem die gute Zusammenarbeit mit der S-Bahn München ermöglicht nun einige Verbesserungen«, meinte 1. Vorstand Werner Litza aus Oberhaching. Nach seinen Worten sind Vertrauen und Offenheit die Basis um vernünftige Lösungen zu erreichen. Dem stimmte Bernhard Weisser, Technischer Geschäftsleiter der S-Bahn München, zu. Wie er meinte, ist Transparenz besonders wichtig. »Der Umweltschutz ist ein Ziel des Unternehmens, daher sind wir bemüht Abhilfe zu schaffen«, betonte er. Gemeinsam mit der ILI konnten in diesem Jahr die Langzeitabstellungen in der Nacht und am Wochenende beruhigt werden. Möglich wurde dies durch Optimierung der Rangierabläufe sowie technische Verbesserungen. So machten bestimmte Verschließteile nach längerem Benutzen Lärm. Da sie jedoch wartungsfrei sind und auch nicht »kaputt«, wurden sie wegen Quietschen nicht gewechselt. »Jetzt werden wir diese Teile jährlich wechseln«, meinte Weisser und betonte, dass allein diese Maßnahme die Bahn rund 250.000 Euro kostet.

Außerdem wird derzeit an einem Schalldämpfer gearbeitet, der das laute Zischen der Entlüftungsventile verringern kann. Jürgen Heyn, Gutachter des TÜV Süd, der von der ILI mit einem Gutachten beauftragt wurde, betonte, dass dies zwar eine gute Idee ist, jedoch die Finanzierung noch nicht geklärt wurde. Er lobte die Neuerungen, die heute schon greifen und den Anwohnern das Leben erleichtern, betonte aber gleichzeitig, dass es noch viel zu tun gibt. Dabei hat er speziell die Kühlaggregate im Visier. Ob eine Verkürzung der Vorklimatisierung möglich ist, muss sich noch herausstellen. Vor allem das neue interne Meldesystem bei Störungen sieht er als positiven Schritt, da die Bahn so schnell auf Störungen reagieren kann. Dazu wurden eigens Mitglieder der ILI geschult. »Doch man darf bei allem guten Willen der Beteiligten nicht vergessen, dass die Bahn wirtschaftliche Ziele hat«, sagte er. Außerdem sparen die von den Mitgliedern der ILI angeregten Veränderungen Energie und damit Geld ein. Die Chance bei den technischen Anforderungen für künftige Ausschreibungen neuer Züge mitreden zu können, ist für die ILI Zukunftsmusik. Auf Nachfrage der Sauerlacher Bürgermeisterin Barbara Bogner, ob eine Taktverdichtung bis Holzkirchen nicht eine gute Lösung wäre, um Züge nicht auf dem Abstellgleis zu parken, meinte Weisser, dass Änderungen im Fahrplan der Bayerischen Eisenbahngesellschaft obliegen.

hol

Artikel vom 30.09.2009
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...