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Viele Unterschriften – wenig Erfolgsaussichten
Giesing · Anlage vor dem Aus
Blühende Kleingartenlandschaften sollen in Obergiesing bald weichen. Die langjährigen Pächter sind verzweifelt. Foto: Hettich
Giesing · Es scheint schlecht bestellt zu sein um die Zukunft der traditionsreichen und seit 1927 bestehenden Kleingartenanlage »Süd-Ost 30« inmitten des Dreiecks von Tegernseer Landstraße, Untersbergstraße und Weißenseepark. Denn eben jener Parklandschaft soll das 5.100 Quadratmeter große Areal mit seinen 19 Parzellen jetzt wohl endgültig zugeschlagen werden.
Rund 3.800 Unterschriften haben die verzweifelten Pächter nach Angaben von Karl Gatt aus dem örtlichen Kleingärtnerverein in den vergangenen Wochen gesammelt und wollen diese demnächst in eine schwarze Trauerschleife gebunden dem Büro des Münchner Oberbürgermeisters übergeben. »Menschen aus der Nachbarschaft der Anlage, aus ganz Giesing und aus dem Umfeld der Kleingärtner haben bereitwillig unterschrieben«, so Gatt im Gespräch mit unserer Zeitung. »Viele Leute sind entsetzt über das Vorhaben der Stadt, unsere Anlage dem Weißenseepark zuzuschlagen«. Auch der Bund Naturschutz äußerte bei einem Rundgang sein Unverständnis über die Schließungspläne. Doch die entscheidenden Hebel der Stadt werden derzeit ganz offensichtlich in eine andere Richtung bewegt. Seitenlang hatte Gatt dem Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) zuletzt per umfangreichem Briefverkehr die Argumente für einen Erhalt näher bringen wollen. Doch der OB bleibt bei der Linie seiner Referate, die gemäß gültigen Bebauungsplans die heutige Parzellenstruktur in eine öffentliche Grünfläche als Erweiterung des Weißenseeparks umwandeln möchten – zu Lasten jener Pächter, die oft schon seit Jahrzehnten eine Heimat auf dem Terrain entwickelt und viel Geld in den Ausbau und die Instandhaltung gesteckt hatten. »Keine neue Lage« jedoch hat sich nach Sicht des Oberbürgermeisters und des städtischen Planungsreferates in der Frage ergeben. Öffentliches Grün sei in Obergiesing ein Mangelfaktor, so das Referat in einer Mitteilung an den örtlichen Bezirksausschuss Obergiesing, der sich für einen Erhalt der Kleingartenanlage ausgesprochen hatte.
Laut Planungsreferat jedoch habe aufgrund dieses Grünflächenmangels das »Interesse der Allgemeinheit Vorrang«. Bei den Kleingärtnern schüttelt man über diese Argumentation freilich den Kopf. »Die ganze Einverleibung unserer Anlage in die Parkfläche soll nur Bausünden der Stadt zudecken«, so Gatt. »Da wird nahe unserer Anlage mit dem Agfa-Park auf 12,5 Hektar enorm gebaut und Wohnraum für 2.500 neue Stadtteilbewohner geschaffen« – für die man freilich mehr Grün brauche. Doch warum dies ausgerechnet auf dem Rücken der traditionsreichen Kleingartenkultur vor Ort erfolgen müsse, wollen Gatt und seine Mitstreiter nicht verstehen. »Vom Gartenbaureferat sollen wir bis spätestens kommenden Februar unsere Kündigung bekommen«, so Gatt verzweifelt. »Wir haben die Herrschaften wiederholt eingeladen, sich umzusehen« – zuletzt auch anlässlich des Rundgangs des Bundes Naturschutz. »Doch von denen hat sich niemand blicken lassen«, ist Gatt sich sicher. Der 14. Oktober könnte jetzt zum endgültig schwärzesten Tag der Kleingärtner vor Ort werden. Denn im Stadtplanungsausschuss soll dann – wohl endgültig – über das Schicksal der Anlage befunden werden. Mit Positiv-Überraschungen rechnen die Kleingärtner dabei nicht mehr. »Wir vom Vorstand werden da sein«, so Gatt. »Aber wir dürfen sowieso nur auf die Empore und zuhören, wie über unsere Anlage abgestimmt wird«. Die Zukunft sieht der Mann im Tenor mit seinen Mitpächtern ohnehin düster. »Die von der Stadt uns angebotene Fläche in Neuperlach ist reines Brachland und müsste erst mühsam entwickelt werden«, so Gatt. »Gerade den vielen älteren Parzellenpächtern unter uns wird dazu die Kraft fehlen«, so Gatt.
Harald Hettich
Artikel vom 30.09.2009Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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