Das Team von Pat Cortina gewinnt auch Spiel fünf und sechs der neuen Saison

Der EHC München überrollt die Liga

Vielleicht haben sich die Schwenninger von den volkstümlich erscheinenden Trikots des EHC München täuschen lassen?	Foto: Heike Feiner

Vielleicht haben sich die Schwenninger von den volkstümlich erscheinenden Trikots des EHC München täuschen lassen? Foto: Heike Feiner

Pat Cortina ist dieser Tage viel auf Achse. Am Sonntag fuhr der EHC-Coach mit seinen Mannen an die Nordsee, zum Spiel nach Bremerhaven, zehn Stunden Busfahrt – und anschließend wieder zurück. Zeit zur Erholung blieb aber keine, bereits am Montag brachen der Italo-Kanadier und EHC-Manager Christian Winkler auf – nach Ungarn! Cortina, der die Eishockey-Nationalmannschaft des Landes sensationell zur Weltmeisterschaft führte, wurde von Staatspräsident Laszlo Solyom ein hoher Orden für außerordentliche Verdienste überreicht, ähnlich dem Bundesverdienstkreuz in Deutschland.

Von Tobias Schneider

»Eine tolle Sache für Pat, dieser Orden wird nur an zwei Personen pro Jahr verliehen. Dafür nimmt man die Reiserei gerne in Kauf«, sagte Winkler.

Die Reisestrapazen müssen also hinten anstehen, keine Zeit für Trübsinn – warum auch? Sportlich marschiert der EHC nämlich allen davon. Auch gegen Schwenningen und Bremerhaven gaben sich die EHC-Cracks keine Blöße und führen nach dem besten Start der Vereinsgeschichte unangefochten die Tabelle an. »Wir arbeiten ungemein konzentriert, die gute Vorbereitung zahlt sich auch aus«, benannte Winkler die Gründe für den phänomenalen Saisonstart mit sechs Siegen aus sechs Spielen.

Der Glaube an die eigene Stärke ist beim EHC unverkennbar: Am Freitag gegen Schwenningen, dem bis dato Drittplatzierten, klingelte es bereits nach 90 Sekunden durch Dylan Gyori zum ersten Mal. Im Eiltempo stutzten die Münchner den Wild Wings die Flügel. Zum Ende des ersten Drittels stand es nach Toren von Niklas Hede, Mike Kompon und Mario Jann 4:0 für den EHC, der erstmals in seinen feschen Wiesn-Trikots auflief. Schwenningen verkürzte zwar auf 1:4, das war es dann aber auch. Kompon (2) und Dave Reid schossen den 7:1-Endstand heraus. Überbewerten will Cortina den Sieg aber nicht: »Sechs Tore Unterschied sind am Ende zu viel. Wir hatten eine perfekte Torausbeute.« Lob ja, Euphorie nein. »Pats größter Feind heißt ›Schlendrian‹. Mit seiner Art aus Zuckerbrot und Peitsche stellt er das Team perfekt ein, keiner ruht sich aus«, sagte Winkler.

Nichts Gutes schwante Winkler aber, als er an das Spiel bei den Fishtown Pinguins im hohen Norden dachte, zu oft kehrte der EHC mit leeren Händen zurück. »Zum Glück müssen wir so eine Fahrt nicht jede Woche auf uns nehmen«, so der Manager. Doch die Sorge war unbegründet: Die EHC-Cracks, morgens um vier Uhr aufgebrochen, boten auch in Bremerhaven eine starke Leistung. Nach ausgeglichenem Anfangsdrittel (1:1) drehte der EHC im mittleren Spielabschnitt auf, ging mit 4:2 in Führung und ließ auch im letzten Drittel nichts mehr anbrennen. Die Treffer für den EHC erzielten: Dylan Gyori, Neville Rautert, Martin Buchwieser und David Wrigley.

Nicht mit dabei waren jedoch Chris Bahen und Sven Gerbig. Der US-Amerikaner, der sich einen Abszess am rechten Unterschenkel operativ entfernen lassen musste, fällt die kommenden zwei Wochen aus. Richtig bitter endete das Training am Samstag für Sven Gerbig: Der Neuzugang zog sich ohne Fremdeinwirkung einen Wadenbein- und Knöchelbruch zu – vier Monate Zwangspause.

Am kommenden Wochenende steht für den EHC das erste Sonntags-Heimspiel der neuen Saison auf dem Programm. Bevor aber die Hannover Indians zu Gast sind, geht die Reise am Freitag zum Derbyschlager nach Garmisch-Partenkirchen.

Artikel vom 29.09.2009
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