Geld anlegen und CO2 einsparen

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Bürgersolarpark geplant

Die Bürgersolaranlage auf dem Bauhofdach dient als Vorbild für weitere Anlagen.  Foto: Schwarz-Mehrens

Die Bürgersolaranlage auf dem Bauhofdach dient als Vorbild für weitere Anlagen. Foto: Schwarz-Mehrens

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Ein Bürgersolarpark soll im Gemeindegebiet umweltfreundlich Strom erzeugen und CO2 einsparen helfen. Das ist eines der Ziele des Arbeitskreises »Energie und Umwelt« der Zukunftswerkstatt.

Er hat sich Ende 2008 gegründet, um die Gemeinde bei der Umsetzung der »Energievision« des Landkreises zu unterstützen. Auf seine Anregung überprüft die Gemeinde, welche Gemeindedächer sie für Photovoltaik­anlagen zur Verfügung stellen kann. Dazu beschloss der Bau-, Werk- und Umweltausschusses im Juni, dass sechs der 17 kommunalen Gebäude in Betracht kommen: der Kindergarten Angerstraße, das Feuerwehrgerätehaus Höhenkirchen, der Gemeindestadl mit Remise, der Westtrakt der Erich-Kästner-Volksschule, der Burschenstadl Höhenkirchen und der Erdbehälter des Wasserwerks im Pechlerholz.

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Victor Hörmann vom Arbeitskreis »Energie und Umwelt« gab jetzt dem Bau-, Werk- und Umweltausschuss einen Lagebericht zu den Planungen und Vorarbeiten des Arbeitskreises für die Errichtung eines Bürgersolarparks beziehungsweise von Bürgersolaranlagen auf kommunalen Dächern. So wurden Angebote eingeholt und Betreibermodelle verglichen. Dabei erhielt das Betreibermodell des 2005 auf dem Bauhofdach errichteten »1. Bürgersolarkraftwerks Höhenkirchen-Siegertsbrunn« den Vorzug. Dieses Modell mit einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) wird nicht nur aufgrund seiner »Bürgernähe«, sondern auch hinsichtlich der Kosten und des technischen Aufwands favorisiert. Zudem habe es sich in der Praxis bewährt und laufe zur Zufriedenheit der Investoren.

Zum Problem könnte dabei aber eine neue Vorschrift des Gesetzgebers werden, die ab einer bestimmten Anlagengröße (über 100.000 Euro und 20 Anteilseigner) die Erstellung eines kostspieligen Prospekts (ab 10.000 Euro) erfordert. Sollte ein Prospekt notwendig werden, hat der Arbeitskreis zwei Lösungsvorschläge erarbeitet: Entweder möglichst viele Dächer zu einer GbR zusammenzufassen oder mehrere kleine GbRs zu bilden, die jeweils unterhalb der Bagatellgrenze liegen. Die Gemeinde, die ihre Dächer für die Photovoltaikanlagen mit zirka 20-jähriger Laufzeit bereitstellt, aber nicht als Investor auftritt, ermögliche es den Bürgern, hier über ein lokales Unternehmen Einkommen zu erzielen. Nach den Vorstellungen des Arbeitskreises soll sich der Bürger mit minimal 2.000 Euro und maximal 10.000 Euro beteiligen können. Bei der Rendite wird von mindestens sechs Prozent ausgegangen. Ein Kapitalrückfluss wird nach zehn bis zwölf Jahren erwartet. Das Investitionsvolumen für den maximalen Anlagenausbau wird auf insgesamt 450.000 Euro geschätzt. Dabei stellt sich die Frage, ob und wie schnell genügend Investoren gefunden werden können. Hörmann zufolge laufen Bankverhandlungen für den Fall, dass eine Teilfinanzierung über Kredit notwendig wird. Ob das erste Dach bereits im Dezember ans Netz gehen kann, wie es sich einzelne Ausschuss-Mitglieder wünschen, ist für Hörmann mehr als fraglich. Die eingeholten Angebote müssten erst nachverhandelt werden. Auch die Wahl der Modulart sei noch offen.

esm

Artikel vom 23.09.2009
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