Neue Ideen sollen Bürgern bei der Qualifikation helfen

Hachinger Tal · Bildung spendiert

Die vier Leiter der Volkshochschulen im Hachinger Tal: (v.l.) Anton Rottenkolber, Carmen Böhlke, Barbara Sporrer und Angelika Rettenbeck stellen ihr Programm für den Herbst vor.  Foto: Privat

Die vier Leiter der Volkshochschulen im Hachinger Tal: (v.l.) Anton Rottenkolber, Carmen Böhlke, Barbara Sporrer und Angelika Rettenbeck stellen ihr Programm für den Herbst vor. Foto: Privat

Hachinger Tal · »Wandel« lautet das Motto, unter dem das neue Programm der Volkshochschulen im Hachinger Tal steht, das kürzlich vorgestellt wurde. Der erste Themenschwerpunkt umfasst dabei die aktuelle Wirtschaftskrise und ihre Auswirkungen auf das Leben der Menschen, sei es durch veränderte Arbeitsbedingungen, Kurzarbeit oder Kündigungen.

Der zweite Themenschwerpunkt behandelt den Fall der Mauer, der vor 20 Jahren stattfand. Die VHS Taufkirchen reagiert gleich mit zwei Angeboten auf das Thema Wandel in beruflicher Hinsicht.

Zum einen kann man an der VHS Taufkirchen einen ProfilPass erstellen, der einem hilft, seine Fähigkeiten und Kompetenzen besser zu erkennen und im Bewerbungsprozess positiv hervorzuheben, zum anderen gibt es die Möglichkeit sich bei der Bildungseinrichtung für die Bildungsprämie der Regierung anzumelden.

»Wir gehören zu den momentan 500 Stellen in ganz Deutschland, die berechtigt sind, einen Gutschein für die Bildungsprämie auszustellen«, erklärt der Leiter der VHS Taufkirchen, Anton Rottenkolber.

Mit der Bildungsprämie soll der Wille der Bürger zur Weiterbildung gefördert werden, erläuterte Rottenkolber. Beantragen kann eine Bildungsprämie in maximaler Höhe von 154 Euro, der als Alleinstehender ein zu versteuerndes Jahreseinkommen von maximal 20.000 Euro hat, bei Paaren liegt die Höhe des gemeinsam veranlagten Einkommens bei 40.000 Euro. Eine Barauszahlung des Betrags ist nicht möglich, erläutert Rottenkolber.

Dabei muss der Prämiengutschein nicht an einer der vier Volkshochschulen im Hachinger Tal eingelöst werden, sondern kann auch beispielsweise für einen Kurs bei der IHK verwendet werden, so Rottenkolber. Damit das Geld auch sinnvoll angelegt ist, gibt es vorher eine eingehende Beratung des Antragstellers, mit Hilfe derer die perfekte Weiterbildung für eine beruflich erfolgreiche Zukunft gefunden werden soll.

Auch für die Erstellung des ProfilPasses kann die Prämie eingesetzt werden. Von Belang für den ProfilPass sind nicht nur berufliche Fähigkeiten oder Fertigkeiten sondern auch soziales Engagement in Vereinen oder Organisationen.

Eine professionelle Begleitung wird den ProfilPass-Erstellern an die Seite gestellt, die helfen soll, auch bisher weniger bewusste Fähigkeiten und Kompetenzen aufzudecken. Ziel ist es, zu einem umfassenden Überblick der verschieden ausgeprägten Fähigkeiten und Kompetenzen zu gelangen. Nach Bedarf können dann ebenfalls sinnvolle erste Schritte für die eigene Weiterentwicklung besprochen werden. Über die neuen Möglichkeiten, sich fit für den Arbeitsmarkt zu machen, berät das VHS-Team der VHS Taufkirchen gerne nach vorheriger Telefonabsprache unter 6 14 51 40.

Stolz ist Anton Rottenkolber aber auch über den Beitrag der VHS zum zweiten Teil des Semesterschwerpunktes. Die Ausstellung »Politische Wende in Osteuropa« wurde von Dr. Rudolf Sturmberger zusammen mit Anton Rottenkolber erarbeitet. Man erfährt dort Spannendes über den gesellschaftlichen Wandel in fünf osteuropäischen Ländern, der mit der Öffnung der Mauer in Berlin vor 20 Jahren begann.

Eröffnet wird die Ausstellung mit einem Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Schuller, am Dienstag, 10. November, um 19.30 Uhr. Prof. Schuller war Mitarbeiter der Enquetekommission des Deutschen Bundestages zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Nach dem Ausstellungsende am 21. November geht die Dokumentation auf die Reise durch Bayern, verrät Rottenkolber nicht ohne Stolz. Weitere spannende Vorträge zum politischen Wandel in Deutschland und Osteuropa folgen im Herbst.

Einen ganz anderen Ansatz zum Thema Wandel verfolgt die VHS Unterhaching. Dort setzt man auf Kurse im Fachbereich Praktische Psychologie und Philosophie unter dem Motto: »Veränderungen bewältigen – stark werden in Krisenzeiten«. Hier soll man nach Auskunft von VHS-Leiterin Barbara Sporrer lernen mit Stress umzugehen aber auch den Mut zu finden, fällige Veränderungen im Leben anzupacken. »Wer einen Wandel im ganz persönlichen Umfeld anstrebt, dem empfehle ich unseren neuen Flirtkurs«, informiert Barbara Sporrer. Um die Kinder gleich in den großen Prozess des Lernens mit aufzunehmen, wird ab dem Herbst-Wintersemester in Unterhaching und Taufkirchen auch die Kinder-Uni angeboten, in der auf spielerische Weise Wissen vermittelt werden soll. Dem Mauerfall in Deutschland wird mit einer Studienreise nach Berlin begegnet (22. bis 25. Oktober).

In Sauerlach wird laut VHS-Leiterin Angelika Rettenbeck nicht nur der Deutschen Geschichte mit einem Vortrag: »Vom Todesstreifen zur Lebenslinie« am 11. Januar 2010 um 19.30 Uhr gedacht, sondern auch explizit die Bayerische Historie unter die Lupe genommen. »Warum ist Bayern anders«, lautet hier der Titel der Veranstaltungsreihe, die am 2. Dezember im Rahmen des Studium Generale beginnt. Auf dem Gebiet der Kunst wird das Thema in Sauerlach bedacht, hier wird das Selbstverständnis des Künstlers in den Zeiten der Renaissance unter die Lupe (Vortragsreihe ab 20. Januar) genommen.

In Oberhaching wird nach Auskunft von VHS-Leiterin Carmen Böhlke neu das Studium Generale eingeführt, in dem man seinen Wissensdurst entweder am Vormittag oder am Abend stillen kann.

Politisch wird’s wieder beim Thema: »Der US-Präsident und die amerikanischen Medien« (12. Oktober, 19.30 Uhr), wobei hinter die Kulissen amerikanischer Politik geblickt wird.

Außerdem wird die Taufkirchner Ausstellung: »Die große politische Wende« auch in Oberhaching gezeigt werden.

Welche Auswirkungen der Klimawandel auf den heimischen Garten hat, erfährt man bei dem Vortrag: »Garten und Balkon in Zeiten des Klimawandels (26. Oktober, 19.30 Uhr).

Heike Woschée

Artikel vom 23.09.2009
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