Im DFB-Pokal kommt heute Hertha BSC Berlin in die Allianz Arena

München · Lienen: Wir wollen weiterkommen!

Ewald Lienen (hier im Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth) treibt sein Team unermüdlich nach vorne. In Aachen kam die Botschaft bei den Löwen nicht so recht an. Foto: Anne Wild

München · Eine Krise sieht anders aus. Es gibt bei den Löwen keine Krise, eher eine Berg- und Talfahrt. Das, was Hertha BSC Berlin im Moment erlebt, ist eine echte Fußballkrise. Deswegen können die Löwen trotz des absolut enttäuschenden 0:2 bei der ebenfalls keineswegs sattelfesten Alemannia aus ­Aachen heute im DFB-Pokal gegen den Hauptstadtclub mit breiter Brust auftreten.

Der Tabellenletzte der Bundesliga hat am Wochenende zuhause mit 0:4 gegen Aufsteiger Freiburg verloren und dabei Erstligatauglichkeit vermissen lassen.

Beim Blick auf das Spiel in Aachen ist Löwen-Trainer Ewald Lienen sachlich, aber deutlich: »Das war ein klarer Rückschritt. Wir haben in keiner Phase die Spielkontrolle erhalten«, kritisierte er den uninspirierten und schwachen Auftritt seiner Mannschaft. Und er zieht Konsequenzen: »Wir werden alles daran setzen, im Pokal eine Runde weiterzukommen. Deswegen werde ich eine Mannschaft aufstellen, die von der ersten bis zur letzten Minute malocht.« Mit anderen Worten: Es wird ein paar neue Gesichter auf dem Platz geben.

Mit der Einstellung seiner Teamkollegen war auch der ehemalige Aachener Sascha Rösler nicht einverstanden. Er hatte als einer der wenigen gerackert und gekämpft – so wie es in der Zweiten Bundesliga nun mal an der Tagesordnung ist.

Gegen die Hertha (23. September, 19 Uhr, Allianz Arena), müssen die Löwen-Profis genau diese Tugenden zeigen. Die Berliner sind zurzeit nicht in der Form der vergangenen Saison. Vor genau einem halben Jahr war die Mannschaft Tabellenführer der Bundesliga. Von diesem Anspruch ist sie jetzt weit entfernt. Wichtige Spieler wir Voronin, Pantelic und Simunic haben den Verein verlassen, für neue Stars war kein Geld da. Damit haben die Löwen eine realistische Chance, im DFB-Pokal den Einzug in die nächste Runde zu erreichen. Nur dürfen sie damit nicht so fahrlässig umgehen wie bei dem Auftritt in Aachen.

Am Sonntag, 27. September, geht es an gleicher Stelle wieder um drei Punkte. Dann ist der SC Paderborn zu Gast. Der Aufsteiger war zuletzt in Topform, fegte Energie Cottbus mit 5:1 vom Platz. Ein 1:0 – wie beim DFB-Pokalspiel am 1. August – würde den Löwen ja schon reichen. Dazu eine ansprechende Leistung, und Fans und Trainer hätten auch wieder bessere Laune. Das Potenzial ist fraglos vorhanden, die Löwen müssen es »nur« abrufen. Ebenfalls vorhanden ist das Fanpotenzial. Das lässt sich aber nur mit guter Leistung abrufen. Heute ist ein guter Tag, um damit anzufangen.

Artikel vom 22.09.2009
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