Ausstellung über Genitalverstümmelung an Frauen

Unterschleißheim · »Kein Schnitt ins Leben!«

Die junge Maimouna reist mit dem Moped von Dorf zu Dorf, um über die Genitalverstümmelung aufzuklären.	Foto: VA

Die junge Maimouna reist mit dem Moped von Dorf zu Dorf, um über die Genitalverstümmelung aufzuklären. Foto: VA

Unterschleißheim · Noch heute wird weltweit alle elf Sekunden ein Mädchen an ihren Genitalien verstümmelt. Vom 25. September bis 14. Oktober findet im Rahmen der zweijährigen Kampagne »Kein Schnitt ins Leben« eine Ausstellung zum Thema in der Volkshochschule Unterschleißheim statt. Die Ausstellung zeigt in drei Abschnitten, dass immer mehr mutige Frauen die Opferrolle abstreifen. Der erste Ausstellungsabschnitt informiert über Ausmaß, Verbreitung, Formen und Folgen der Genitalverstümmelung sowie über die Rechtslage.

Im zweiten Abschnitt werden Begründungen und soziokulturelle Hintergründe behandelt. Der dritte Teil zeigt, welche Ansätze dagegen in Deutschland vorhanden sind – und verschiedene Initiativen in afrikanischen Ländern. Dazu kommen Porträts engagierter MenschenrechtsaktivistInnen, die ermutigen, sich ebenfalls gegen Genitalverstümmelung einzusetzen.

Die Ausstellung und die weiteren Veranstaltungen, zu denen der Eintritt kostenlos ist, wird am 25. September um 19 Uhr eröffnet. Zur Begrüßung sprechen Dr. Lothar Stetz von der Volkshochschule München Nord, Frau Ragnhild Esswein-Koppen, Leiterin der Gleichstellungsstelle des Landkreises München und Frau Juliane von Krause, Koordinatorin der Terre des Femmes-Städtegruppe München.

Den musikalischen Rahmen geben TrommlerInnen der Djembé!-Schule München, für das leibliche Wohl sorgt die Volkshochschule. Vor allem am Eröffnungsabend bietet sich die Gelegenheit, im persönlichen Gespräch mit den Terre des Femmes-Frauen durch die Ausstellung zu wandern und sich zu informieren. Am 1. Oktober um 19.30 Uhr findet eine Lesung der Münchnerin Fadumo Korn statt.

Die Autorin des Buches »Geboren im großen Regen« stellt ihr zweites Buch »Schwester Löwenherz« vor. Selbst davon betroffen, kämpft sie als zweite Vorsitzende von Forward Germany gegen Genitalverstümmelung und hilft wo sie kann, um die Lebensumstände der afrikanischen Asylsuchenden zu verbessern. Insbesondere unterstützt sie Frauen und Kinder, die zuallererst Opfer von Kriegen, Vertreibung, Tradition und Patriarchat werden.

Einen Einblick in die Aufklärungsarbeit gegen Genitalverstümmelung bietet am 9. Oktober der Film »Maimouna –La vie devant moi«. Der von Fabiola Maldonado und Ulrike Sülzle 2006 in Burkina Faso gedrehte Dokumentarfilm begleitet die Animatrice Maimouna bei ihrer Tätigkeit für die afrikanische Organisation »Bangr Nooma«. Ihr Weg führt sie von Dorf zu Dorf, wo sie über die Folgen der Beschneidung aufklärt und mit den Einwohnern diskutiert. Dabei stößt sie immer wieder auf Aberglaube, gesellschaftliche Machtstrukturen, Ängste, Widersprüche und ihre eigenen Wunden.

Die Ausstellung ist montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr geöffnet, montags außerdem von 15 bis 18 Uhr, dienstags und donnerstags auch von 15 bis 19 Uhr.

Artikel vom 15.09.2009
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...