Verein »Naturkindergarten Fasanerie e.V.« gegründet

Feldmoching / Fasanerie · »Natur pur« für die Kinder

Britta Kubat-Galuschky (links) inspiziert mit Barbara Wieberger-Rieder und ihren Söhnen Timo und Lukas schon  einmal ihren »Lieblingsstandort«.	Foto: sd

Britta Kubat-Galuschky (links) inspiziert mit Barbara Wieberger-Rieder und ihren Söhnen Timo und Lukas schon einmal ihren »Lieblingsstandort«. Foto: sd

Feldmoching / Fasanerie · Britta Kubat-Galuschky ist nicht nur eine Visionärin, sondern eine, die ihre Träume auch in die Tat umsetzt. Obwohl die Familie erst seit einem guten halben Jahr in der ökologisch-ökonomischen Studiensiedlung der Stadt München in der Fasanerie lebt, hat Kubat-Galuschky schon den Verein »Naturkindergarten Fasanerie e.V.« gegründet und ist jetzt dessen Vorsitzende.

Dafür hat sie in den vergangenen zwei Monaten so manches in Bewegung gesetzt: Mitstreiter für ihre Idee gesucht, einen Antrag an den Bezirksausschuss gestellt, sich intensiv mit dem Thema Naturkindergarten auseinander gesetzt, in anderen Einrichtungen dieser Art hospitiert – und, nicht zuletzt, es bis zum eingetragenen Verein innerhalb kürzester Zeit gebracht.

Das Thema hat die Mutter von zwei Kleinkindern schon immer fasziniert: »Bevor ich überhaupt Mutter wurde, stand für mich fest: Meine zukünftigen Kinder kommen in solch eine Einrichtung«, erzählt sie rückblickend. »Solch eine Einrichtung« unterscheidet sich grundlegend von den städtischen Angeboten.

Die Kinder verbringen die gesamte Betreuungszeit bis auf wenige Ausnahmen mit den Erziehern in der Natur. Es gibt daher auch keine feste Unterkunft, nur einen Bauwagen oder ähnliches. Die Kinderstehen in einem intensiven Austausch mit der Natur und können den respektvollen Umgang mit ihr lernen.

Ein weiteres Argument für die Gründung eines neuen Betreuungsangebots ergab sich nach Meinung von Kubat Galuschky durch den großen Zuzug junger Familien in das Viertel. Auch die naturverbundene, durch Gartenbau und landwirtschaftliche Nutzung geprägte Siedlung entspreche dem Gedanken eines Naturkindergartens.

Der Bezirksausschuss 24 stimmte den Projekt einstimmig zu – und auch die Stadt begrüßte die Idee der Neugründung. Trotzdem gibt es noch keinen Platz für den Kindergarten, den alle begrüßen wollen. »Unsere bevorzugte Lage wäre auf der Grünfläche südlich der Trollblumenstraße. im Abschnitt gegenüber dem Skabiosenplatz, die als sogenannte Ausgleichsfläche dienen soll«, sagt die Vorsitzende. Dort wäre Platz für eine Notbehausung – und auch die Nähe von Wald, Spielplatz und öffentlichen Verkehrsmitteln wären ihrer Meinung nach Ideal. Doch das Kommunalreferat muss erst noch die Frage des Grundstücks klären, wem das Grundstück eigentlich gehört – und die Stellungnahme der unteren Naturschutzbehörde steht auch noch aus.

Am 10. September wird der Verein dem Unterausschuss Soziales sein Rahmenkonzept präsentieren. Unterstützung erhält er dabei von einem bereits bestehenden Waldkindergarten: »Es gibt immer wieder Misstrauen und Zweifel«, sagt die Mitstreiterin und Nachbarin Barbara Wieberger-Rieder, »deshalb ist es besser jemanden aus der Praxis mit dabei zu haben.«

Tatsächlich werden Wald- und Naturkindergärten mit ungewohnten problemen konfrontiert – doch von der Komposttoilette bis zum Frischwasserkanister gibt es für alle speziellen Belange mittlerweile mindestens eine Lösung, die auf 15 Jahren Erfahrung der Naturkindergärten beruht. Der Start des hiesigen Kindergartens ist für März 2010 vorgesehen – vorausgesetzt alle Behörden geben grünes Licht.

Markus Auerbach, Vorsitzender des Bezirksausschusses 24, hält es für »durchaus für vertretbar«, am favorisierten Standort das projekt umzusetzen. »Der Kindergarten arbeitet im Sinne des Naturschutzes – durch einen behutsamen Umgang mit der Natur«, sagt er, und ergänzt: »Das Landschaftskonzept rund um den Rangierbahnhof wird zur Zeit eh’ überarbeitet.

Da könnte man auch andere Flächen zum Ausgleich heranziehen und unter Schutz stellen. Uns ist der Kindergarten wichtig.«

Zunächst einmal soll aber die Vereinsgründung im November offiziell gefeiert werden. Dazu sind alle interessierten Nachbarn herzlich eingeladen. »Ich will das Viertel mit unserem Verein ergänzen und bereichern – und suche daher den Kontakt mit den ›Einheimischen‹«, stellt Kubat-Galuschky klar. Und findet es eine schöne Vorstellung, wenn die zukünftigen Kinder ihres Vereins auch mal einen Vormittag dem nachbarschaftlichen Bauern bei der Ernte zuschauen dürften … Sofia Delgado

Artikel vom 09.09.2009
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