Tag des offenen Denkmals am Sonntag: Viele Führungen im Zentrum

Zentrum · Aufregende und stille Orte des Genusses

Ort des Genusses: ;Emil Reichenbach mit Familie vor seiner Wirtschaft »Deutsche Eiche«.	Repro: Ertl

Ort des Genusses: ;Emil Reichenbach mit Familie vor seiner Wirtschaft »Deutsche Eiche«. Repro: Ertl

Zentrum · Die »Deutsche Eiche« in der Reichenbachstraße wird ganz offiziell zum Denkmal, zumindest am Sonntag, 13. September, zum Tag des offenen Denkmals. Ab 11 Uhr findet eine musikalische Lesung mit Eiche-Wirt Dietmar Holzapfel statt. Begleitet wird er von Jon Michael Winkler mit Liedern rund ums Essen und Trinken. Um Orte des Genusses geht es beim diesjährigen bundesweiten Denkmaltag.

Für den einen ist es ein Garten oder ein öffentlicher Platz, für den anderen ein Gasthof oder eine Kapelle oder Kirche. Und so finden zu diesem Thema am Sonntag besonders viele Führungen und Einblicke im Münchner Zentrum statt. Der Eintritt und die Teilnahme ist überall frei, bei manchen Angeboten muss man sich anmelden.

1880 war die »Deutsche Eiche« eröffnet worden, 1896 kaufte Emil Reichenbach das Lokal, das bis 1995 in Familienhand war. Mit dessen Enkelin Ella und ihrer Tochter Sonja wurde die bayerische Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg zum Wohnzimmer für die Münchner Künstlerszene. Regisseur Rainer Werner Fassbinder war Stammgast und drehte hier Filmszenen. Und auch »Queen«-Sänger Fredie Mercury fühlte sich in der Eiche wohl. Um 14 Uhr trifft man sich vor dem Gärtnerplatztheater: Eine Reihe von großen und kleinen Theatern und Establishments erzählen ihre Geschichte und von Menschen die hier bekannt wurden. Genuss boten auch die verschiedenen Bäder in der Isarvorstadt. Der Himmel auf Erden ist für viele das Oktoberfest und Genuss seit 199 Jahren. Eine Woche vor Anstich führt Heinrich Ortner um 10 Uhr durch die fast aufgebaute Wiesn und erzählt die Geschichte des größten und bekanntesten Volksfestes der Welt. Treffpunkt ist am U-Bahnhof Theresienwiese, Ausgang zur Festwiese.

Die glamouröse Seite der Ludwigsvorstadt zeigt der Architekt Dr. Dieter Klein um 14 Uhr, wenn er vom Filmtheater am Sendlinger Tor zum Deutschen Theater und Mathäser führt. Beginn ist um 14 Uhr, Treffpunkt am Filmtheater, Sendlinger Tor. Das Deutsche Theater entwickelte sich vom glamourösen Revue- und Ballhaus zum Musicaltheater und zur Faschingshochburg. Der Mathäser war einst der weltgrößte Bierausschank, in der Revolution von 1918 gründete Kurt Eisner hier den Arbeiter- und Soldatenrat.

Ein Spaziergang durch das pulsierende Bahnhofsviertel zwischen Spielhallen und Sexshops findet um 12 Uhr mit Alexander Miklosy, Bezirksausschussvorsitzender Isarvorstadt-Ludwigsvorstadt, statt. Treffpunkt ist am Haupteingang der St.-Paul-Kirche. Wie sich das Münchner Bürgertum um die Jahrhundertwende Oasen der Privatheit einrichtete, kann man in einem sonst nicht öffentlich zugänglichen Mietshaus in der Türkenstraße 54 sehen: von 13 bis 16 Uhr. Führungen finden um 13 und 14 Uhr durch Oskar Holl und Sigrid Mathies vom Bezirksausschuss Maxvorstadt (BA 3) statt. Die Geschichte des 200 Jahre alten Karolinenplatzes in der Maxvorstadt mit seinem weithin sichtbaren Obelisken kann man sich um 11 Uhr bei einer einstündigen Führung durch das Baureferat erzählen lassen.

Die Schmerzhafte Kapelle im Kapuzinerkloster St. Anton, Kapuzinerstraße 8, ist von 8 bis 19 Uhr zu besichtigen. 1670 erste Feldkapelle, wurde sie 1700 als typisch privater Votivbau durch die Schwester des Kurfürst Max Emanuel umgestaltet.

Führungen durch St. Lukas am Mariannenplatz finden um 15, 16 und 17 Uhr statt: unter anderem geht es in den Kirchenkeller und zur Dachkuppel, dazu gibt es Orgelmusik. Im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Hofgraben 4, finden zwischen 10 und 18 Uhr alle 45 Minuten Führungen statt durch die archäologischen Restaurierungswerkstätten. Auch die Regierung von Oberbayern, Maximilianstraße 39, bietet von 10 bis 17 Uhr ein buntes Programm.

Artikel vom 08.09.2009
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