Führungen im Bunker Blumenstraße

Zentrum · Spezielles Denkmal

Blick auf den Hochbunker an der Blumenstraße 	Foto: Karlheinz Kümmel

Blick auf den Hochbunker an der Blumenstraße Foto: Karlheinz Kümmel

Zentrum · Weniger ein Ort des Genusses ist der Luftschutzbunker in der Altstadt. Doch den Tag des offenen Denkmals sieht Kümmel als Chance, das 1941 errichtete, sonst nicht zugängliche Bauwerk in der Blumenstraße 22 zu zeigen. Der Hochbunker in der Blumenstraße ist der achte in München gebaute Bunker, die in der Stadt ab 1941 entstanden.

Führungen finden um 10, 11, 14 und 15 Uhr statt mit je maximal 25 Teilnehmern. Eine Anmeldung (gewünschten Führungstermin angeben) ist erforderlich aus versicherungstechnischen Gründen bei Karlheinz Kümmel unter der E-Mail: karlheinz.kuemmel@luftschutz.de. Einlass ist nur mit der Teilnahmebestätigung, die in der Reihenfolge der Anmeldung verschickt wird.

Kümmel gilt als versierter Experte für die besonderen Bauwerke. Die Stadt holt ihn immer wieder als Sachverständigen, wenn es um Bunkeranlagen geht, etwa unter dem Jakobsplatz oder dem zukünftigen NS-Dokumentationszentrum. Zudem hat er ein umfangreiches Archiv zur Geschichte der Münchner Luftschutzbunker. Für eine Ausstellung über den Auer Mühlbach hat er die Geschichte der dortigen Bunker dokumentiert.

Bei der Führung am Sonntag schickt er die Teilnehmer auf eine Zeitreise 60 Jahre zurück. Mit Tonaufnahmen versetzt er in die Stimmung, etwa durch originale Aufnahmen, wie draußen Bomben einschlagen, während damals Menschen in einem Bunker ausharrten.

Der Hochbunker an der Blumenstraße könnte übrigens theoretisch in ein paar Tagen jederzeit als Schutzraum hergerichtet werden bei Katastrophen, erzählt Kümmel, doch mit dem Ende des Kalten Krieges 1989 hat er seine Funktion offiziell verloren. Der Bund als Besitzer werde den Bunker auch in absehbarer Zeit freigeben, so Kümel. Die Nutzung dürfte aber sehr eingeschränkt sein, das Bauwerk steht wegen seiner einmaligen Dachform unter den Münchner Bunkern unter Denkmalschutz und darf nicht verändert werden. Der Hochbunker in der Prinzregentenstraße etwa wird derzeit als Kunstgalerie genutzt. M. Schmid

Artikel vom 08.09.2009
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