Stadtratsanfrage zum Kopfsteinpflaster in München

Schwabing · »Hässlicher Fleckerlteppich«

Zentrum/ Schwabing · Für den Erhalt des historischen Kopfsteinpflasters in München spricht sich CSU-Stadtrat Richard Quaas am 10. August in einer Anfrage an die Verwaltung aus. Einige Münchner Straßen und Plätze seien nach wie vor mit Pflastersteinen gepflastert, was entweder der Historie des Ortes, oder einfach dem Umstand geschuldet ist, dass sie bislang keine Priorität bei der Straßensanierung hatten.

Doch sie seien in den letzten Jahren fast ganz verschwunden – überwiegend aus Lärmschutzgründen und wegen jahrelangen, mangelnden Unterhalt.

Dabei strahlen solche gepflasterten Straßen, wenn sie gepflegt seien, ein besonderes Flair aus, findet Quaas, und passen oft sehr gut zur umgebenden Architektur der Häuser. In verkehrsberuhigten und Tempo 30 Zonen stellen auch die geringeren Lärmimmissionen und Unfallrisiken kein ernsthaftes Hindernis für einen Fortbestand solcher Fahrbahnbeläge dar, plädiert Quaas für das Pflaster. Etwa in der Feilitzschstraße in Schwabing, wo sich das Kopfsteinpflaster fast durchgängig bis heute gehalten habe und wunderbar zur Örtlichkeit passe.

»Doch oft wird bei notwendigen Bauarbeiten im Straßenbereich der Pflasterbelag punktuell entfernt und nach Abschluss der Arbeiten nicht wieder ergänzt, sondern durch hässliche Teerflecken ersetzt, so dass das eigentlich gute und interessante Straßenbild nach und nach zerstört wird und einen ungepflegten und unordentlichen Eindruck hinterlässt«, moniert Quaas. »Etwas mehr Wertschätzung und Augenmerk hätten diese wenigen noch gepflasterten Straßen und ihr Erhalt in München, auch durch die Stadtverwaltung, wirklich verdient.«

Quaas will deshalb vom Oberbürgermeister wissen, wie viele Straßen bzw. Straßenkilometer in München noch mit Kopfsteinpflaster bzw. Katzenkopfpflaster­steinen belegt seien, und wie viele davon und konkret welche Straßen auch künftig in diesem Zustand gehalten und auch unterhalten werden? Etwa aus Denkmal- und Ensembleschutzgründen? Frage sei dabei, ob es in München überhaupt gepflasterte Straßen gebe, die unter diesem Bestandsschutz stehen und wenn ja, welche?

Die Teerflecken sind Quaas ein besonderer Dorn im Auge: Warum werde in den überwiegenden Fällen der Pflasterbelag nach Aufgrabungen im Straßenbereich nicht wiederhergestellt, sondern durch hässliche Teerflecken ersetzt und dadurch nach und nach als Fleckerlteppich das Bild eines ganzen Straßenzuges, nicht nur optisch, zerstört? Außerdem hätte Quaas auch gern die Meinung des Kreisheimatpflegers zur derzeitigen Situation der gepflasterten Straßen in München.

Artikel vom 08.09.2009
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