Berg am Laimer Sehenswürdigkeiten beim Tag des offenen Denkmals

Berg am Laim · Geschichte zum Anfassen

Christl Knauer führt durch St. Michael.	Foto: Volk Verlag

Christl Knauer führt durch St. Michael. Foto: Volk Verlag

Berg am Laim · Streifzüge in die Vergangenheit finden am kommenden Sonntag, 13. September, beim Tag des offenen Denkmals zum Thema »Historische Orte des Genusses« statt. In Haidhausen heißt das, den »Ort des Genusses oder den Vorhof zur Hölle: die Schule« zu betreten. Oder drei ehemalige Schlösser in Berg am Laim zu besuchen. Oder über eine der ältesten Kirchen Münchens zu staunen.

Erich Kasberger war fast zwanzig Jahre lang Lehrer für Deutsch, Geschichte, Sozialkunde und Theater am Münchner Michaeli-Gymnasium. Sein Thema beim Tag des offenen Denkmals sind die Schulen in Berg am Laim. Ein wenig schade findet er, dass es am 13. September aufgrund des nahenden Schulbeginns nach den Sommerferien nicht möglich ist, bei seiner Darbietung »den Geruch geölten Schulbodens« an Ort und Stelle einzuatmen.

Mit Musik und Kabarett zeichnet er daher das Bild des Lehrers und wie sich diese »zentrale Schülerfigur« in den vergangenen Jahrhunderten geändert hat, im Stadtteilladen »baum20« an der Baumkirchner Straße 20. Die Vorführungen finden um 14, 15 und um 16 Uhr statt. »Dabei möchte ich die Erlebnisse der Besucher einbeziehen, denn jeder hat die Schule als etwas Elementares empfunden«, sagt der ehemalige Lehrer. Als Stadtteilforscher, Initiator von Ausstellungen und Autor hat Kasberger einige Projekte zu Berg am Laim verwirklicht. Heute arbeitet er als Publizist, Musikkabarettist und Galerist.

Geschichtslehrerin Christl Knauer, die unter anderem Bayerische Geschichte und Kirchengeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München studiert hat, führt Interessierte in die ehemalige Hofmark Berg am Laim. Vor der Säkularisation war dieses Gebiet mit dem Hofmarkschloss, Josephsburg und Jagdschloss Eigentum von Mitgliedern des Hauses Wittelsbach. Ein Inhaber war Kurfürst Clemens August I. von Bayern, Erzbischof von Köln, der die barocke Stiftskirche Sankt Michael als Ritterordens- und Bruderschaftskirche errichten ließ.

»Spannend« wird es für Christl Knauer, wenn es bei der Besichtigung von Sankt Michael eventuell möglich ist, eines der Gerüste zu erklimmen. Denn die Kirche wird im Moment renoviert und interessierte Führungsteilnehmer haben vielleicht die Möglichkeit, auf eigene Verantwortung den Fortschritt der Neuerungen aus nächster Nähe in luftiger Höhe zu besichtigen. Die Führungen mit Christl Knauer finden um 13.30 und um 14.30 Uhr statt. Treffpunkt ist der Johann-Michael-Fischer-Platz 2 in Berg am Laim.

Der Physiker Rainer Wagner vom Bürgerkreis zeigt die Filialkirche Sankt Stephan. Sie gehört zur Gemeinde Sankt Michael und hat ihre Selbstständigkeit als Pfarrkirche 1806 mit der Säkularisierung verloren. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie Anfang des neunten Jahrhunderts. Somit ist sie wohl eine der ältesten Kirchen im Raum München. Wagners Führungen finden um 15 und 16 Uhr statt, Treffpunkt ist die Baumkirchner Straße 45.

Kirsten Ossoinig

Artikel vom 08.09.2009
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