Örtliche Sehenswürdigkeiten beim Tag des offenen Denkmals am 13. September

Bogenhauser Wissen

Schloss Neuberghausen, Kurbetrieb in Bad Brunthal, die Betz’sche Wirtschaft und Oberföhringer »Historische Orte des Genusses« zeigen kundige Bürger rund um Bogenhausen am Tag des offenen Denkmals. Fotos: NordOstKulturVerein

Bogenhausen · Beim Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 13. September, zum Thema »Historische Orte des Genusses« führen kundige Bürger an Orte, die ein geschichts­trächtiges Vorleben haben. Etwa auf das Gebiet des heutigen Bogenhauser Kirchplatzes, wo früher einmal das Rokokoschlösschen Neuberghausen stand. Weitere Ziele sind unter anderem der Kurbetrieb in Bad Brunthal, die Gastwirtschaft Bauer und der Tanzboden in der Betz’schen Wirtschaft.

Außerdem gibt es Interessantes zu Geschichtsträchtigem in Oberföhring zu erfahren.

Fundierte Historie der Bogenhauser Sehenswürdigkeiten hat der Verein »Nordostkultur München« zusammengetragen. »Hinter jedem Beitrag steht viel Wissen und Recherche«, sagt die zweite Vereinsvorsitzende Gisela Scola. Ein »Glücksfall« ist für Scola, dass sich die Fähigkeiten und Kenntnisse der Mitglieder ergänzen würden. Das kommt auch Interessierten beim Tag des offenen Denkmals zugute. Denn der Historiker, Autor und frühere Stadtbereichsleiter der Münchner Volkshochschule für den Münchner Osten, Willibald Karl, führt am Sonntag um 14 Uhr, Treffpunkt Montgelas-/Ecke Neuberghauserstraße, zu örtlichen Gast- und Vergnügungsstätten. Dazu gehört auch der ehemalige Kurbetrieb in Bad Brunthal. Der Name »Pruntal« wird urkundlich am 3. November 1544 genannt. Er kommt vom »Brunnhaus im Tal«, unterhalb des Isarhanges von Bogenhausen. Die Badetradition, die Wasserratten damals für nur wenige Kreuzer in Anspruch nehmen konnten, reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Heute sieht man dort noch den Brunnbach und die Quelle.

An der »Ismaninger Straße« stand bis in die frühen 1920er-Jahre auf dem Areal zwischen Händel- und Törringstraße die »Betz’sche Gastwirtschaft«, benannt nach dem Gastwirtsehepaar von 1902 bis 1912, Anna und Lorenz Betz. Aktuell gehört das Gebäude zu den Togal Werken. »Dort hätte man innen Einiges zeigen können«, sagt Willibald Karl. Leider komme man aber am Wochenende nicht in das Gebäude. Stattdessen hat Karl aber Fotos von den Orten, die er zeigen will, und »jede Menge Gschichtn« im Gepäck. Und er hofft, dass seine Gruppe überschaubar bleibt. Denn vor einigen Jahren haben ihn am Führungstreffpunkt über 150 Zuhörer erwartet. »Recht plärren« musste Karl damals, um sich verständlich zu machen.

Karin Bernst, Mitarbeiterin im Bayerischen Staatsarchiv, führt Interessierte in Oberföhring an Orte, an denen es Interessantes zur Geschichte der Schlosswirtschaft, den Föhringer Tagen, dem Ausblick auf München, der Wallfahrt nach Sankt Emmeram und Gasthäusern und Kapellen zu entdecken gibt. Aus historischer Sicht kommt Oberföhring recht große Bedeutung zu, weil hier wohl in der Nähe die legendäre Brücke Heinrichs des Löwen stand. Andere Quellen weisen ihr im Übrigen als Standort das Grüntal zu.

Auch die Parkstadt Bogenhausen sollte Thema des diesjährigen »Tag des offenen Denkmals« sein. Grafiker Werner Wittemer hat seine Führung aber abgesagt, da nach seinen Informationen eventuell die Parkgaststätte verkauft werden soll. »Dann existiert die Wirtschaft als Denkmal nicht mehr.« Kirsten Ossoinig

Schloss Neuberghausen, Kurbetrieb in Bad Brunthal, die Betz’sche Wirtschaft und Oberföhringer »Historische Orte des Genusses« zeigen kundige Bürger rund um Bogenhausen am Tag des offenen Denkmals. Fotos: NordOstKulturVerein

Artikel vom 08.09.2009
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