EHC verliert das letzte Testspiel vor Saisonbeginn gegen Ravensburg, ist aber dennoch gut gerüstet

Trotz verpatzter Generalprobe: Es kann losgehen

Die Münchner Eishockeycracks haben mit allen Mitteln gekämpft, da flog auch mal der Stock weg (links oben). 	Foto: Heike Feiner

Die Münchner Eishockeycracks haben mit allen Mitteln gekämpft, da flog auch mal der Stock weg (links oben). Foto: Heike Feiner

Am Freitag um 20 Uhr startet der EHC München in die Zweitliga-Saison 2009/2010 mit dem Heimspiel gegen die Lausitzer Füchse. Die größtenteils sehr gute Vorbereitung lässt zumindest die Fans des Vizemeisters vom ganz großen Wurf, der Meisterschaft, träumen. Trainer Pat Cortina will zwar nur von Spiel zu Spiel denken, ist aber positiv gestimmt. Bleiben die Fragen: Wer wird neuer Hauptsponsor und wer steht zum Auftakt zwischen den Pfosten?

Von Felix Götz

»Das nenne ich eine gute Arbeitsmoral«, sagte Trainer Pat Cortina in den Katakomben der Olympia-Eishalle, und schaute seinen Spielern nach, die völlig abgekämpft in Richtung Umkleidekabinen stapften. Der 44-Jährige war zufrieden, obwohl seine Mannschaft soeben eine 2:3-Pleite im letzten Testspiel vor Saisonbeginn gegen Ligakonkurrent und den Playoff-Halbfinalgegner der letzten Saison, die EVR Tower Stars, hinnehmen musste. »Die Niederlage ist nicht so schlimm. Die Trips waren eben sehr anstrengend«, sagte Cortina und verwies auf das Trainingslager in Kanada und das Testspiel beim HC Pustertal in Südtirol.

Dem Coach imponierte etwas anderes. Der EHC ging gegen Ravensburg bereits in der ersten Minute durch Austin Wycisk in Führung, lag dann aber zu Beginn des letzten Drittels in einer sehr umkämpften Partie vor 1.100 Zuschauern durch Tore von Ben Thomson (2) und Andreas Kruck mit 1:3 zurück. Anstatt dann angesichts der immer schwerer werdenden Beine aufzustecken, warfen die EHC-Cracks noch einmal alles in die Waagschale, was sie hatten. Was anschließend auf dem Eis geschah, erinnerte zwar aufgrund vieler Aktionen mit übertriebener Härte mehr an Boxen als an Eishockey, dennoch bewies der EHC bis zur letzten Sekunde, dass selbst ein bedeutungsloses Testspiel nicht kampflos hergeschenkt wird. Die Moral stimmt also. »Unsere Reaktion im dritten Drittel hat mir gefallen«, analysierte Cortina. Zu mehr als dem Anschlusstreffer durch Brandon Dietrich reichte es letztlich trotzdem nicht.

Trotz der verpatzten Generalprobe ist der EHC gut gerüstet für die neue Saison. »Wir haben in der Vorbereitung viel Gutes gesehen. Am Freitag werden wir bereit sein«, sagte der Coach. In den wenigen verbleibenden Tagen soll nun der Akku wieder aufgeladen werden. Allzu hart wird Cortina seine Mannen also im Training nicht mehr ran nehmen. Die Taktik wird nun im Vordergrund stehen. »Wir werden jetzt schauen, dass wir die nötige Frische bekommen und werden noch an den Spielsystemen feilen.« Dann wird sich auch zeigen, ob zum Auftakt gegen die Füchse Sebastian Elwing oder Joey Vollmer zwischen den Pfosten steht.

Derweil ist nicht nur Cortina, sondern auch Manager Christian Winkler davon überzeugt, dass alles getan wurde, um erneut eine erfolgreiche Runde zu spielen: »Die Vorbereitung verlief so, wie man sich das vorstellt. Obwohl das Team nur einen einzigen freien Tag hatte, haben alle super mitgezogen. Wir können es kaum erwarten, dass es endlich losgeht.« Von allzu hohen Erwartungen warnt Winkler allerdings, der es als vermessen ansehen würde, schon vor dem ersten Spiel von der Meisterschaft zu sprechen. Aber er gibt zu: »Wenn man im Finale war, dann will man eigentlich danach nicht schlechter abschneiden.«

Bleibt noch zu klären, ob denn bald ein neuer Hauptsponsor präsentiert werden kann. Während sich Winkler dazu nicht äußerte, sagte Pressesprecher Carsten Zehm: »Das ist ein Thema, das vielleicht gegen Ende dieser Woche besprochen werden sollte.« Klingt ein bisschen danach, als hätten die EHC-Verantwortlichen bereits einen Fisch am Haken, der jetzt nur noch an Land gezogen werden muss.

Artikel vom 08.09.2009
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