BA stimmt Öffnung der Braunauer Brücke für Fußgänger und Radler zu

Giesing/Harlaching · Radeln und Flanieren mit »Isarlust«

Derzeit noch alleinige Heimat für den Zugverkehr soll die alte Braunauer Eisenbahnbrücke künftig auch für Radfahrer und Fußgänger benutzbar sein – vorläufig im Rahmen einer »Isarlust«-Projektwoche der Urbanauten. Foto: Hettich

Derzeit noch alleinige Heimat für den Zugverkehr soll die alte Braunauer Eisenbahnbrücke künftig auch für Radfahrer und Fußgänger benutzbar sein – vorläufig im Rahmen einer »Isarlust«-Projektwoche der Urbanauten. Foto: Hettich

Giesing/ Harlaching · Ein innovatives Projekt der Eventagentur »die Urbanauten« fiel jetzt im Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching auf fruchtbaren Boden: eine Woche lang soll in der Zeit vom 13. bis 20. September die ehrwürdig alte Stahlkonstruktion der Braunauer Eisenbahnbrücke auch für Fußgänger und Radfahrer geöffnet werden. Mit »Isarlust« ist die Maßnahme der Urbanauten umschrieben.

Doch das Projekt soll weitreichendere Bedeutung haben. In besagter Woche soll getestet werden, ob die Braunauer Brücke womöglich dauerhaft für Fußgänger und Radfahrer geöffnet werden könnte. Dazu sollen im September auch die technischen Voraussetzungen eines möglichen künftigen Miteinanders von Zugverkehr einerseits und Radlern wie Fußgängern andererseits geprüft werden.

Zustimmung

Im örtlichen Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching wurde die Idee der Urbanauten sehr positiv aufgenommen. Nicht nur, dass der BA seit Jahrzehnten eine solche Öffnung selbst immer wieder forderte – der BA wollte seinerseits eine Öffnung der Brücke zum »Tag des offenen Denkmals« am 13. September erreichen, um an die alten Wünsche zu erinnern. Der Denkmaltag soll nun den Auftakt zu einer ganzwöchigen »Brückentestphase« bilden. An besagtem 13. September soll die Brücke für den Rad- und Fußverkehr geöffnet, symbolisch vonseiten der Stadt und der Bezirksausschüsse eingeweiht und bis 20. September durchgängig benutzbar sein. Zusammen mit der Brückenöffnung wollen die Urbanauten gemeinsam mit den Anrainerstadtteilen – neben Untergiesing-Harlaching noch Obergiesing, Sendling und Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt – ein Stadtteilfest an der Brücke feiern. Zum reichhaltigen Programm der Probewoche sollen zudem Lichtinstallationen ebenso gehören wie eine Ausstellung über die Münchner Brücken und Bürger-Diskussionsforen. Zur besseren Erreichbarkeit des Brückenbauwerks sollen zwei eigens installierte Treppentürme an den beiden Enden der Braunauer Brücke dienen. Derzeit befinden sich die Urbanauten mit der Deutschen Bahn in den finalen Verhandlungen, die Verkehrssicherheit soll anschließend das Technische Hilfswerk gewährleisten. Die Urbanauten rechnen für die Veranstaltung mit einem Kostenumfang von rund 22.000 Euro. In Untergiesing-Harlachings BA will man sich auch finanziell an der spannenden Projektarbeit beteiligen: der BA sprach sich per einstimmigem Votum für eine Projektförderung in Höhe von 4.000 Euro aus eigenen Budgetmitteln aus.

Braunauer Eisenbahnbrücke

Sie ist nach der Endhaltestelle jener Eisenbahnlinie München – Simbach – Braunau benannt, die auch über jene Isarbrücke führte. 1870 wurde das knapp 160 Meter lange Stahl-Konstrukt erbaut. Besonders diente die Brücke als Zubringer für den Viehtransport zum nahen Vieh- und Schlachthof in der Isarvorstadt und ist heute Bindeglied zwischen dem ost- und Hauptbahnhof. Der nördliche Brückenteil wird bahntechnisch nicht mehr genutzt und könnte deshalb für die Aktion der Urbanauten als Heimstatt dienen. Allerdings müssten sich Radler und Fußgänger auch auf eine spezielle Form der Co-Existenz einrichten. Denn die Brücke müsste als bekannt wichtige Verbindungstraße natürlich auch während einer solchen Feierwoche oder anschließender Dauernutzung weiterhin vom Eisenbahnverkehr befahren werden. Ein besonderes »Aktionswochen-Flair« dürfte sich deshalb in jedem Fall dort einstellen.

Harald Hettich

Artikel vom 02.09.2009
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