Zum fünften Mal: Jubiläums-Dorfolympiade am 26. September in Pliening

Pliening · Der olympische Gedanke

Auf dieser Tafel wird die Siegermannschaft der Dorfmeisterschaften 2009 verewigt: Hans Peter Schepanski, Vorstand Stockschützen Landsham (re.) und sein Schriftführer (li.) Hans Pricha.	Foto: pt

Auf dieser Tafel wird die Siegermannschaft der Dorfmeisterschaften 2009 verewigt: Hans Peter Schepanski, Vorstand Stockschützen Landsham (re.) und sein Schriftführer (li.) Hans Pricha. Foto: pt

Pliening · Kleine Rivalitäten und Konkurrenzdenken sind in vielen deutschen Gemeinden, die aus verschiedenen Ortsteilen bestehen, nicht ungewöhnlich. In Landsham, der einer von vier Ortsteilen der Gemeinde Pliening ist, hat man ein beispielhaftes Event erfunden, bei dem das Kräftemessen spielerisch vonstatten geht und sich die Bewohner dabei freundschaftlich näher kommen: die Dorfmeisterschaften im Stockschießen.

Sie finden am 26. September auf dem Vereinsgelände des SSV Landsham, in der Gerhardinger Straße 1, statt. Der Countdown läuft und die Spannung steigt. Seit Mitte August sind die Vorbereitungen abgeschlossen, erklärt Hans Peter Schepanski, Vorsitzender des Stockschützenvereins (SSV) Lands­ham.

Sein Verein ist nämlich Initiator und Organisator dieser außergewöhnlichen Veranstaltung. Es ist ein junger Verein, der erst vor 36 Jahren aus der Taufe gehoben wurde. Im Gegensatz zu vielen anderen Stockschützenvereinen liegt der Altersdurchschnitt der 100 Mitglieder bei 55 Jahren – was laut Schepanski eher niedrig ist. Auch über mangelnden Nachwuchs kann sich Schepanski nicht beklagen. Er sieht den Grund darin, dass man bei sämtlichen Veranstaltungen in den Ortsteilen mitmischt und fleißig die Werbetrommel rührt.

Auch die Dorfmeisterschaften tragen zum Wachsen des Vereins bei. »Es kommen danach nur zwei bis vier neue Mitglieder«, doch fürs Image ist es gut. So bedarf es fast keiner Werbung, um die Teilnehmer der Dorfmeisterschaften anzuwerben – »die Leute warten schon darauf«, so Schepanski. Die Idee sei anlässlich des 25-jährigen Jubiläums geboren worden, erklärt der Landshamer. Und das war vor zehn Jahren. Weil die Dorfmeisterschaften aber nur unregelmäßig alle zwei Jahre ausgetragen werden, ist es heuer das fünfte Mal, und somit eine Jubiläumsolympiade. 28 Mannschaften stehen sich in der Vorrunde gegenüber – bestehend aus bunt zusammengewürfelten Teammitgliedern. Für Vereine ist es die Möglichkeit mit vereinten Kräften einen Sieg zu erringen, genauso wie die Anlieger einer Straße oder Stammtische ihrer Vereinigung zu Ruhm zu verhelfen.

Bei der Erfindung eines zugkräftigen Namens zeigen sich die Teilnehmer allesamt sehr kreativ. So finden sich Mannschaften mit den verheißungsvollen Namen wie »Yellow Balls«, »Wilde Weiber«, »Die Ahnungslosen«, »Die Zuckerstangen«, »De Übrigen« oder »Sexbombs«. Bei der Teilnahme sind weder dem Geschlecht noch dem Alter Grenzen gesetzt. »Der Älteste ist Ludwig Fischer mit 84 Jahren«, ein Ehrenmitglied der Stockschützen. Die nämlich mischen der Fairness halber bei allen Gruppierungen mit.

Wer wie gut schießen kann, ist eigentlich zweitrangig. »Es zählt der olympische Gedanke.« Deshalb gibt es nur eine Anstecknadel für alle Teilnehmer zur Erinnerung. Beim großen Finale am 26. September, um 18 Uhr, wird der Dorfmeister gemeinsam gefeiert und auf der Plakette im Vereinsheim verewigt. Petra Tränkel

Artikel vom 01.09.2009
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