Werner Stechbbarths Balkon gleicht einem peniblen Sammelsurium

Au · Jeder Zwerg steht hier in Reih und Glied

Werner Stechbarth (u. li.) sammelt Zwerge, Uhren und andere Figuren aus Leidenschaft.	Foto: ks

Werner Stechbarth (u. li.) sammelt Zwerge, Uhren und andere Figuren aus Leidenschaft. Foto: ks

Au · Werner Stechbarth sammelt fast alles und davon viel. Seine Wohnung in der Hochstraße gleicht einem Museum aus Uhren, egal ob mit Kuckuck oder ohne, neonbeleuchteten Springbrunnen und Orchideen. Alle liebevoll gezüchtet und aus dem Ausland eingeflogen, doch wer auf Stechbarths Balkon tritt, fühlt sich in eine andere Welt versetzt. Neben penibel aufgereihten Pflanzentrögen winkt seine Zwergenparade allen Schaulustigen auf der zwei Stockwerke tiefer gelegenen Straße zu.

Stechbarth hat in mühevoller Kleinarbeit mehr als 60 Gartenzwerge und Tiere gesammelt und sie auf seiner Balkonbrüstung aufgereiht. »Auf mein Wildschwein bin ich besonders stolz«, erklärt der 62-jährige Frührentner. Mehr als 30 Jahre war er Koch bei der Lufthansa, auf seinen Reisen rund um die Welt begann seine Sammelleidenschaft und auch heute noch zieht es ihn mindestens viermal im Jahr ins Ausland. »Vor allem Thailand ist ein Paradies für Sammler, dort findet man alles, was das Herz begehrt«, meint Stechbarth. Dass seine Nachbarn davon weniger begeistert sind, störe ihn nicht. Immerhin baue er auch seltene Tomaten- und Gurkenarten auf seinem Balkon an und die seien zu hundert Prozent »Bio«. Da bekämen auch die Nachbarn immer wieder gerne etwas ab.

Seit 1985 lebt er hier in der Hochstraße, doch erst vor fünf Jahren begann er damit seine Zwerge in Reih und Glied aufzustellen. Mittlerweile haben sich auch Zwerginnen dazugesellt. Während Stechbarth erzählt, klimpert irgendwo in seiner Wohnung erneut eine Uhr und fast minütlich sind Tierlaute aus einem der »Zeitreisen« zu hören. Die Gäste des nahegelegenen Hotels und auch die Kinder zieht Stechbarths Balkon magisch an. Immer wieder höre er Fotoapparate klicken und Mütter ihren Kindern die Tierwelt erklären. »Das finde ich besonders schön, wenn durch meinen Balkon den Kindern die Welt erklärt wird.« Nur nachts wenn alle Zwerge und ihre Frauen schlafen ist es beschaulich ruhig in Stechbarths Wohnung, dann strahlt nur der Solar-Leuchturm dem Mond entgegen. Im Winter startet dann der Nikolaus seine Touren von Stechbarths Balkon aus – denn der passionierte Sammler wechselt Jahreszeitlich sein Zwergenprogramm. Kathrin Schubert

Artikel vom 26.08.2009
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