Stadtmuseum: Moses-Fotografien bisher in 20 Ländern

Zentrum · Positive Deutschlandporträts

Willy Brandt portraitiert von Stefan Moses im Siebengebirge 1983. F.: Münchner Stadtmuseum

Willy Brandt portraitiert von Stefan Moses im Siebengebirge 1983. F.: Münchner Stadtmuseum

Zentrum · Die Tourneeausstellung »Deutsche Vita« mit Porträts des Fotografen Stefan Moses aus der Sammlung des Münchner Stadtmuseums wurde bislang in 20 Ländern präsentiert. Damit ist »Deutsche Vita« eine der erfolgreichsten Tourneeausstellungen, die das Goethe-Institut in ihrem Programm im Ausland anbietet. Stefan Moses, der seit 1950 in München und in Schwabing lebt, zählt zu den bedeutendsten und eigenwilligsten Autoren der deutschen Fotografie der Gegenwart.

Seit 1995 ist das Lebenswerk von Stefan Moses, der am 29. August 81 Jahre alt wird und Träger des kulturellen Ehrenpreises der Landeshauptstadt München ist, Bestandteil der Sammlung Fotografie im Münchner Stadtmuseum. Einen ganzen Raum füllt das aus Tausenden von Negativen und Abzügen bestehende Archiv, das ein wechselvolles Arbeitsleben von Fotoreportagen bis zu den langzeitlich erstellten Porträtzyklen dokumentiert.

Die Ausstellung mit mehr als 50 Porträts des Schwabinger Fotografen Stefan Moses tourt sehr erfolgreich seit 2004 in zwei Fassungen weltweit und ist gerade in Prag zu sehen. Vom Leiter der Sammlung Fotografie Dr. Ulrich Pohlmann in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut zusammengestellt ist die Tourneeausstellung bislang in 20 Ländern zwischen Accora, Ghana und Washington D.C., USA, in 42 Museen und Instituten präsentiert worden. Gerade in weltpolitisch sensiblen Regionen wie dem Nahen Osten, den Balkanstaaten oder in Südamerika fand die Ausstellung große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und hat das aktuelle Deutschlandbild im Ausland nachhaltig mitgeprägt.

Sein Lebensthema sind die Deutschen, ihre Lebensformen und ihr Habitus, den er unabhängig vom sozialen Stand festgehalten hat. Politiker, Straßenarbeiter, Schauspielerinnen, Parkwächter, Schriftsteller, Straßenbahnschaffnerinnen, Bildhauer oder Artisten sind in dem Abbild der deutschen Gesellschaft einträchtig versammelt. Vor allem mit der Sphäre der bildenden Kunst, der Literatur und des Theaters ist der Lebensweg von Stefan Moses eng verwoben. Davon zeugen die Porträts von bekannten und befreundeten Künstlern von Josef Beuys bis Maria Lassnig. Sein nie erlahmendes Interesse am Porträt hat Stefan Moses mit einem Satz von Novalis zu begründen versucht, das zu einer Art Leitmotiv geworden ist: »Jeder Mensch ist eine kleine Gesellschaft«. Es sind weniger die schillernden Tagesberühmtheiten, für die sich Moses interessierte.

Moses, so schreibt das Stadtmuseum, legt den Fokus auf jene Repräsentanten der deutschen Kultur des 20. Jahrhunderts, die, wie Hilde Domin oder Sebastian Haffner, durch das Exil gegangen sind oder andere Zeitstürme überstanden haben und – unter Bewahrung ihrer schöpferischen Kräfte und geistigen Integrität – zu einer moralischen Instanz in der deutschen Geisteskultur gewachsen sind.

Artikel vom 26.08.2009
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