Betrieb in Perlach geht aber weiter

Perlach · Warnstreik in der Klinik

Pfleger der Perlacher Klinik beim Warnstreik am  Hachinger Bach. Foto: aha

Pfleger der Perlacher Klinik beim Warnstreik am Hachinger Bach. Foto: aha

Perlach · Rot und laut war es letzten Mittwoch am Hachinger Bach gegenüber dem Eingang zum Krankenhaus Perlach. Ursache war ein Warnstreik von rund 150 Pflegern des Rhön-Klinikums Perlach und Pasing, die vor dem Perlacher Krankenhaus in roten Verd.i Shirts kund taten: »Patienten werdet bitte munter, die Pflege geht den Bach herunter«. »Die Bezahlung bei uns ist schlechter als in den städtischen Kliniken«, erklärte Dr. Rudi Schwab, approbierter Arzt in seiner Funktion als freigestellter Betriebsrat.

Das soll eine außertarifliche Zulage von 150 Euro pro Monat ausgleichen, die es seit Januar gibt. Bei den jetzt laufenden Tarifverhandlungen wurden dann nur 75 Euro pro Monat von Arbeitgeberseite angeboten, später aufgestockt um eine Einmalzahlung von 100 Euro. »Ich fühle mich vom Arbeitgeber verarscht«, drückte Schwab deutlich aus, was die 150 anwesenden Pfleger aus Nothilfe, Operationssälen, Intensivmedizin, Servicebereich und Auszubildende angesichts dieses Angebots denken. »Wir sind bereit, über das Gehalt zu verhandeln, aber offenbar wollte Verd.i nicht«, erklärte Michael Kelbel, Geschäftsführer der Kliniken München Pasing und Perlach GmbH. Erst nach fünf schriftlichen Aufforderungen von Seiten der Kliniken München hätten Verhandlungen begonnen. Die Gewerkschaft Verd.i habe zunächst nicht verhandeln wollen, weil zu wenig der hier betroffenen Mitarbeiter bei ihnen Mitglied sei. Das gab Verd.i auf Nachfrage zu. Erst seit Kurzem seien 20 Prozent der in Perlach Betroffenen Mitglied bei der Gewerkschaft. Daher hätte es erst jetzt den Warnstreik gegeben – am Tag vor der dritten Verhandlungsrunde, die zwar zu einer Annäherung führte, nicht jedoch zu einer Einigung. Die Verhandlungen sollen demnächst fortgeführt werden. Wann ist jedoch offen. Die 150 Euro Sonderzahlung werden weiter gezahlt. »Wir ziehen das auch die nächsten fünf Jahre durch«, versprach Kelbel und betonte, dass der Betrieb in beiden Krankenhäusern ungeachtet des Streiks reibungslos laufe.

A. Boschert

Artikel vom 26.08.2009
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