»Buddy« und »Lilly«: Polizei bildet erstmals Personensuchhunde aus

München · Gute Riecher auf Verbrecherjagd

Noch sind sie knuffig, süß und verspielt: Bald sollen der Hannoversche Schweißhund »Buddy« von Herrchen Andreas Stadler (r.) und Andreas Dindorfs Beagledame »Lilly« schnüffelnd für die Polizei auf Verbrecherjagd gehen. F.: ko

Noch sind sie knuffig, süß und verspielt: Bald sollen der Hannoversche Schweißhund »Buddy« von Herrchen Andreas Stadler (r.) und Andreas Dindorfs Beagledame »Lilly« schnüffelnd für die Polizei auf Verbrecherjagd gehen. F.: ko

München · »Buddy« und »Lilly« sind die ersten beiden polizeilichen Personensuchhunde Münchens. Bei einer Pressekonferenz im Polizeipräsidium an der Ettstraße wurde der vierbeinige Nachwuchs mit dem guten Riecher am vergangenen Freitag vorgestellt. Die beiden Welpen sollen nach ihrer Ausbildung vermisste Personen und Straftäter aufspüren. Bisher hat die Münchner Polizei bei der Vermisstensuche auf private Hundestaffeln zurückgegriffen.

Das soll sich mit den beiden neuen Hunden und bayernweit acht weiteren Tieren ändern. Denn gerade Straftäter könnten nicht von Privatpersonen verfolgt werden, sagt Polizeidirektor Gerhard Seitz. »Das ist zu gefährlich und natürlich Aufgabe der Polizei.«

Beim »Mantrailing« folgt der Hund dem Individualgeruch einer Person. Üben müssen »Buddy«, der elf Wochen alte Hannoversche Schweißhund, und »Lilly«, die Beagledame im zarten Alter von 15 Wochen, mit möglichst vielen verschiedenen Personen. Denn Menschengruppen wie Kinder, Senioren und Menschen verschiedener Nationalität riechen unterschiedlich. Daran müssen die beiden Vierbeiner gewöhnt werden. »Üben wir zum Beispiel nur mit 30-jährigen Weißen, kann der Hund eventuell den Geruch eines 60-jährigen Chinesen nicht als menschlich erkennen«, sagt Seitz. Die Polizei arbeitet bei der Personensuche nicht wie sonst mit Schäferhunden, da »Buddy« und »Lilly« einfach den besseren Riecher haben. Beide sind Jagdhunde, deren Nasen schon beim Verfolgen von verletztem Wild, also der »Schweißarbeit«, hervorragende Arbeit leisten würden. Darauf werden »Buddy« und »Lilly« aber gerade nicht trainiert, Prägung auf Wild würde sie von ihrer Aufgabe, menschliche Spuren zu verfolgen, ablenken. Der Mensch verliert bis zu 40.000 Hautteilchen pro Minute. Diese werden von Bakterien zersetzt. So entsteht der Geruch, dem die Hunde folgen.

Gerhard Seitz erhofft sich Erfolge bei der Tätersuche innerhalb von 48 Stunden. »Das sollte möglich sein.« Bis die beiden Polizeihunde aber mit dem Mantrailing offiziell beginnen können, müssen sie frühestens nach einem Jahr erst einmal die Einsatzfähigkeitsprüfung, bei der unter anderem Spuren verschiedener Länge und verschiedenen Alters verfolgt werden müssen, absolvieren. Und bis dahin ist Training angesagt: Die Polizei sucht dazu Hundefreunde, die sich als Suchobjekt zur Verfügung stellen.

Interessenten können sich bei Diensthundeausbilder Konrad Ostermeier unter der Telefonnummer 0 89/ 8 18 02 80 19 melden. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 25.08.2009
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