Online-Bar gibt Aufschluss über die Wirkung von Alkohol

München · Virtueller Alkoholtest

München · Wie viel Promille habe ich nach dem Cocktail auf der Party eigentlich im Blut? Und wie sieht mein Alkoholpegel aus, wenn ich jetzt noch ein Glas Wein trinke? Wegen der vielen Einflussfaktoren wie etwa Körpergewicht und Geschlecht ist das schwer einschätzbar.

Selbsteinschätzung verbessern

Der Alkoholtest an der virtuellen TÜV SÜD-Bar gibt jetzt einen Anhaltspunkt, wann man bestimmte Limits beim Trinken erreicht. Dies soll keine Animation zum Trinken sein, sondern eine Hilfe zur besseren Selbsteinschätzung – denn das eigene Gefühl sei oft trügerisch, teilt der TÜV SÜD mit. Ob die Selbsteinschätzung stimmt, können Interessierte ab sofort unter www.tuev-sued.de/bar testen.

Der „Online-Barkeeper“ fragt zunächst nach Geschlecht und Gewicht des Besuchers. Beide Faktoren wirken sich erheblich auf die Blutalkoholkonzentration nach Alkoholkonsum aus. An der TÜV SÜD-Bar stehen alle gängigen Getränke zur Auswahl – vom Radler bis zum Long Island Ice Tea und von der Weißweinschorle bis zum Eierlikör.

Der Online-Barkeeper will zudem wissen, innerhalb welcher Zeit die Getränke eingenommen werden, damit die Abbauzeit berücksichtigt werden kann. „Die TÜV SÜD-Bar ist wirklich einzigartig, weil sie ganz viele Getränke und Maßeinheiten umfasst und die wichtigen Einflussfaktoren berücksichtigt, die beim Alkoholaufbau eine Rolle spielen“, sagt Thomas Wagenpfeil, Verkehrspsychologe bei TÜV SÜD. „Aber es sind natürlich jeweils Schätzwerte. Keinesfalls darf man mit unserer Bar tatsächlich die Entscheidung treffen, ob man noch fährt oder nicht. Wir möchten mit der Online-Bar aber die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung verbessern und zeigen, dass man den Genuss von Alkohol und Autofahren am besten ganz strikt trennt.“

Polizei warnt

Das sieht auch die Münchner Polizei so: „Der virtuelle Alkoholtest ist für diejenigen sinnvoll, die sich grundsätzlich informieren möchten. Er eignet sich allerdings nicht, um seinen Promillewert auszurechnen, um sich dann ans Steuer zu setzen“, stellt Dieter Bauer, stellvertretender Leiter der Verkehrsabteilung des Polizeipräsidiums München, klar. Auch für die Polizei lassen sich „Alkohol“ und „Autofahren“ nicht miteinander verbinden. Alkohol sei nach wie vor eine der Hauptursachen bei schweren Verkehrsunfällen, so Bauer. Allein in München seien im vergangenen Jahr über 5.800 Personen mit Alkohol am Steuer erwischt worden.

Artikel vom 20.08.2009
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