Neubiberg · Neuer Glockenturm

Neubiberg · »Kling Glöckchen klingelingeling« heißt es demnächst für die Anwohner rund um das Evangelisch-Lutherische Gemeindezentrum in der Neubiberger Wendelsteinstraße. Der Bauausschuss der Gemeinde genehmigte in seiner letzten Sitzung einstimmig den Bau eines Glockenturms von rund acht Metern Höhe im Vorgarten des Kirchengrundstückes und gleichzeitig die Fällung des Ahornbaumes.

Die für den Bau benötigte Befreiung vom Baulinienplan stellte nach Ansicht der Räte kein Problem dar, da die Abweichung städtebaulich vertretbar ist, ein Glockenturm vermutlich keine Nachahmer finden wird und es sich bei dem Bau zudem um »eine Gemeindebedarfsanlage« handelt, »an der öffentliches Interesse besteht«.

Zumindest der letzte Punkt weckte kleinere Zweifel im Ausschuss und so stellten denn auch Günther Schindler (Freie Wähler.N@U) und Thomas Köhler (USU) die Frage nach der Kompatibilität mit der umliegenden Wohnbebauung. »Wenn ich daneben wohnen würde und da stellt mir einer einen Glockenturm hin, da hätte ich ein Problem«, gab Köhler zu bedenken. Beide wollten wissen, ob die betroffenen Anwohner zum Thema Glockenturm befragt worden seien. »Soweit ich weiß, ja«, erklärte Bürgermeister Günter Heyland (FW.N@U). Ohnehin sei ja die Unterschrift der direkten Anlieger Voraussetzung für die Genehmigung des Bauantrages. Zudem spiele die befürchtete Lärmemission in diesem Fall keine Rolle, da die Glocke nur vor den Gottesdiensten und bei besonderen Anlässen geläutet werden soll, ergänzte Bauamtsleiter Marc Wissmann.

Eine Verpflichtung zur Anpflanzung eines Ersatzbaumes für den gefällten Ahorn wurde trotz der Bitte von Bernhard Rott (CSU) nicht direkt in den Beschluss aufgenommen. »Jeder Normalbürger muss auch eine Ersatzpflanzung machen«, argumentierte er. »Es sollte gleiches Recht für alle gelten.«

Immerhin soll die Notwendigkeit einer Ersatzpflanzung noch zwischen dem Landratsamt München, dem Bauherren und der Gemeinde geklärt werden.

Pietsch

Artikel vom 19.08.2009
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