Kinder lernen den »toten Winkel« kennen

Giesing · Gefahr im Straßenverkehr

Gespannt verfolgten die Kinder der Martin-Kneidl-Schule den Vortrag über den toten Winkel.	 Foto: Privat

Gespannt verfolgten die Kinder der Martin-Kneidl-Schule den Vortrag über den toten Winkel. Foto: Privat

Grünwald · Über 120 Schüler der 4. Klassen der Martin-Kneidl-Grund­schule in Grünwald haben selber erlebt, welchen Bereich der Fahrer eines Lkw nicht einsehen kann.

Nacheinander durften alle Kinder kurz vor dem Ferienbeginn auf dem Fahrersitz eines Lkw Platz nehmen. Dort ­gewannen sie mit einem Blick aus dem Fahrerhaus und in die Rückspiegel einen Eindruck von dem »toten Winkel« des Lasters. Dass dieser Bereich so groß ist, dass alle Mitschüler ihrer Klasse darin verschwanden, war für die Schüler beeindruckend. Ihre Lehrerinnen hatten mit ihnen im Unterricht bereits die Gefahren des toten Winkels erarbeitet. Spontan sagten die Kinder, die aus dem Lkw stiegen: »Ich hätte nie gedacht, dass der tote Winkel so groß ist« und »Wahnsinn, dass die ganze Klasse nicht mehr zu sehen war.«

Nach dem praktischen Teil wurde im Klassenzimmer mit Kindern und Lehrerin besprochen, wie Unfälle vermieden werden können. ­Besonders gefährliche Situationen entstehen unter anderem an Kreuzungen, bei denen die (radfahrenden) Kinder bei Grün die Straße überqueren und von einem rechtsabbiegenden Lkw übersehen werden, weil sie im toten Winkel sind. Die Schüler wissen jetzt, dass sie Blickkontakt mit dem Lkw-Fahrer suchen müssen und wie sie aus dem toten Winkel herauskommen, indem sie größeren seitlichen Abstand halten. Auch vertrauen sie an Kreuzungen nicht nur auf das eigene »Grün«, sondern lassen den Lkw lieber zuerst abbiegen.

Damit das Gelernte nicht in Vergessenheit gerät, bekommt jedes Kind ein Papp-Lkw-Führerhaus. Der Blick des Kindes durch diesen Pappaufsteller vermittelt einen ähnlichen Eindruck wie aus einem Lkw. Organisiert hatte die Aktion Philipp Freisem von Round Table München.

»Ich habe selber zwei Kinder im Alter von zehn und zwölf Jahren, die oft mit dem Fahrrad unterwegs sind«, ergänzt er, »wir haben als Round Table hier eine tolle Möglichkeit gefunden, um Kindern aus dem Blickwinkel der Lkw-Fahrer, die täglichen Gefahren im Straßenverkehr zu zeigen und sie vor Unfällen zu bewahren«. Den Lkw hatte der Bauhof Grünwald für diesen Vormittag kostenlos zur Verfügung gestellt. Round Table führt diese Aktion kostenlos auch in anderen Grundschulen in München durch. Interessierte Lehrer können sich gerne direkt an Herrn Freisem unter philipp@freisem.de wenden. Round Table Deutschland ist eine parteipolitisch und konfessionell neutrale Vereinigung junger Männer im Alter von 18 bis 40 Jahren, die sich Rahmen von »Service-Projekten« für Mitmenschen engagiert. Bei dem Engagement in Service-Projekten ist nicht nur Geld sondern persönlicher Einsatz gefordert.

Round Table Deutschland ist einer der großen deutschen Service-Clubs mit mehr als 3.500 Mitgliedern, davon alleine vier Tische (Clubs) in München.

Artikel vom 19.08.2009
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