Arbeit an die Pädagogik von Emmi Pikler angelehnt

Taufkirchen · Neue Krippe geplant

Die Philosophie der Ungarin Dr. Emmi Pikler ist die Grundlage für die neue Krippe von Tranquilla Trampeltreu in Taufkirchen.  Foto: Pikler Gesellschaft Berlin

Die Philosophie der Ungarin Dr. Emmi Pikler ist die Grundlage für die neue Krippe von Tranquilla Trampeltreu in Taufkirchen. Foto: Pikler Gesellschaft Berlin

Taufkirchen · Der integrative Kindergarten Tranquilla Trampeltreu in Taufkirchen betreut 70 Kinder mit und ohne Handikap im Alter von drei bis sechs Jahren. In den letzten Jahren ist ein immer größer werdender Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren festzustellen.

Da zeitweise täglich Anfragen an den Kindergarten von hilfesuchenden Eltern gerichtet werden, sind die Verantwortlichen aktiv an die Gemeinde herangetreten und planen die Eröffnung einer Krippe mit einem völlig neuartigen Konzept.

Diese neue Einrichtung des Trägervereins Integra e.V. wird zunächst zwei Gruppen umfassen, in denen Kinder im Alter von ein bis drei Jahren mit und ohne Handikap miteinander leben, spielen und lernen werden. Die Gruppen werden altershomogen sein, so werden die Einjährigen genauso eine Gruppe bilden wie die Zweijährigen: Diese Einteilung ist in heutiger Zeit eher unüblich, werden doch in anderen Einrichtungen die Zweijährigen sogar mit in die Kindergartengruppen aufgenommen. »Kinder in diesem Alter haben noch völlig unterschiedliche Bedürfnisse.

Diesen wollen wir in den einzelnen Gruppen gerecht werden, ohne ständig einzelne Kinder zum Beispiel in ihrem Bewegungsdrang einzuschränken«, erklärt Frau Band, langjährige Erzieherin von Tranquilla Trampeltreu und zukünftige Leiterin der neuen Einrichtung. Das Konzept der integrativen Krippe wird sich an der Pädagogik Emmi Piklers orientieren. Frau Pikler war eine ungarische Familienärztin, deren Grundsätze eigentlich etwas Selbstverständliches beinhalten: Jedes Kind hat sein eigenes Zeitmaß der Entwicklung.

Seine Autonomie, Individualität und Persönlichkeit können sich entfalten, wenn es sich möglichst selbstständig entwickeln darf. Damit selbstständiges Lernen möglich wird, müssen die Erwachsenen eine Umgebung gestalten, die den momentanen Bedürfnissen und Bestrebungen des Kindes entspricht. Hierfür sind eine genaue Beobachtung des Kindes und das Wissen um die Abfolge der Entwicklungsschritte die Grundlage.

»Eine achtsame Haltung gegenüber jedem Kind ist für uns die Grundlage unserer Arbeit. Die Kinder sollen sich geistig und körperlich in ihrem Zeitmaß und ihren Interessen entsprechend entwickeln«, so Fr. Band. Der Eröffnungstermin steht noch nicht fest. »Wir befinden uns noch in der Planung und haben aber bereits die grundsätzliche Zusage der Gemeinde erhalten. Nur die Standortfrage ist noch nicht geklärt. Über den aktuellen Stand der Dinge können sich interessierte Familien direkt bei uns im Kindergarten oder demnächst auf unserer Homepage www.integra-hachinger-tal.de erkundigen.«

Artikel vom 19.08.2009
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