Neue Autobahnbeschilderung soll es richten

Neubiberg · Wo geht’s nach Neubiberg

Neubiberg · Das Verwirrspiel mit der Ausfahrtsbeschilderung auf der Bundesautobahn 8 könnte möglicherweise für ortsunkundige Besucher Neubibergs bald ein Ende nehmen.

Das Problem: Schon seit dem Bau der neuen Ausfahrt nahe des Unterbiberger Vivamos-Parks heißt die Ausfahrt nach der nächst gelegenen Gemeinde nämlich »Neubiberg«. Die eigentlich näher am Ortskern Neubiberg liegende südlichere Ausfahrt »Unterhaching-Ost« hat von Süden kommend die Zusatzbezeichnung »Neubiberg-Mitte«. Von Norden kommend, findet sich hier allerdings kein Hinweis auf die Gemeinde Neubiberg.

Schon seit Anfang 2007 bemüht sich die Gemeinde daher, die Autobahndirektion Südbayern davon zu überzeugen, auch für die von Norden kommenden Fahrzeuge den Hinweis »Neubiberg-Mitte« an dieser Ausfahrt anzubringen. Bisher vergeblich. »Die Korrespondenz war lange nicht sehr erfolgreich, da wir völlig aneinander vorbei geschrieben haben«, berichtete Bürgermeister Günther Heyland bei der jüngsten Sitzung des Bauausschusses.

»Das tun wir jetzt zwar auch noch, aber ein Angebot gibt es jetzt«, führt er weiter aus. Denn nach einer Auswertung von Stellungnahmen der Polizei-, Straßenverkehrs-, und Straßenbaubehörden bot die Autobahndirektion nun an, die südlich gelegene Ausfahrt in beide Richtungen mit der Ortsangabe »Neubiberg-Mitte« zu versehen. Dies gehe aber nur, wenn gleichzeitig die jetzige Ausfahrt »Neubiberg« in »Unterbiberg« umbenannt würde.

»Das ist ein völlig neuer Aspekt. Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet«, wunderte sich Heyland, der die Idee aber für gar nicht so schlecht hält. »Vielleicht wird dadurch der Durchgangsverkehr durch Unterbiberg weniger«, überlegt er. Denn das zwischen der Autobahn und der Gemeinde Neubiberg gelegenene Wohngebiet Vivamos-Park leidet seit je her unter dem starkem Durchgangsverkehr. Ganz brauchbar findet den Vorschlag auch der USU-Vertreter Thomas Köhler: »Für den der in Unterbiberg wohnt, zählt jedes Fahrzeug weniger«, weiß er.

Zudem sei die Bezeichnung »Neubiberg« an dieser Stelle ohnehin missverständlich, denn wer nach Neubiberg wolle und erst durch die Unterbiberger Tempo-30-Zone kurven müsse, der sage sich »da will ich nicht hin«.

Ob aber die Bezeichnung »Unterbiberg« so glücklich ist, bezweifelten wiederum Thomas Meindl (FDP) und Thomas Pardeller (CSU). Immerhin trüge Infineon und das umliegende Gewerbegebiet ja die Ortsbezeichnung »Neubiberg«. Besucher des Gewerbegebietes könnten also fehlgeleitet werden. Auch ganz neue Vorschläge wurden bei der Sitzung erarbeitet: Elisabeth Stettmeier (Freie Wähler.N@U) votierte für »Neubiberg Ortsteil Unterbiberg« als die ­korrektere Bezeichnung, Thomas Pardeller (CSU) könnte sich »Neubiberg-Nord« als passend vorstellen. Den größten Heiterkeitserfolg erzielte Thomas Köhler (USU) mit seinem Vorschlag nicht nur die Autobahnausfahrt, sondern gleich die ganze Gemeinde in »Unterbiberg« umzutaufen.

Den Ausschlag bei der sehr enthusiastisch geführten Diskussion gab aber letztlich Bürgermeister Heyland: »Die Autobahndirektion verfolgt ihre ganz eigene Sachlogik. Es kann passieren, wenn wir jetzt etwas anderes beantragen, stehen wir vielleicht wieder ganz am Anfang«, warnte er und überzeugte damit den Bauausschuss einstimmig für den Vorschlag der Autobahndirektion zu stimmen. Auf Grundlage dieses Beschlusses wird die Autobahndirektion nun ein neues Anhörungsverfahren bei den Behörden starten. Wenn alles gut geht, könnte dann in einigen Monaten die Umsetzung der neuen Beschilderung erfolgen. aba

Artikel vom 19.08.2009
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