Musical-Star spielt Brian Carr in „Rockville" – Ab 1. September im Deutschen Theater

Neue Herausforderung für Alexander Melcher

Alexander Melcher ist Brain Carr in „Rockville“. Foto: Gerry Frank

Alexander Melcher ist Brain Carr in „Rockville“. Foto: Gerry Frank

München – Ab 1. September läuft im Deutschen Theater in Fröttmaning das Musical„Rockville“. Darin geht es um den fiktiven Rockstar Brian Carr, der jung stirbt und von ganz oben dazu ausersehen ist, die Stadt Rockville und ihre Menschen zu retten. In einem Interview spricht Hauptdarsteller Alexander Melcher über das Musical und seine Rolle.

Samstagsblatt: Du hast vor kurzem gesagt: „Musik bedeutet mir alles.“ Im Musical „Rockville“ ist die Musik nicht nur ein Mittel, um die Geschichte zu erzählen, sondern sie hat auch innerhalb dieser Geschichte eine enormen Stellenwert. Wie es scheint, also der perfekte Stoff für dich.

Melcher: Sicherlich. Musik ist die Sprache, die wirklich jeder versteht. Aber es ist nicht nur Musik, sondern die Kunst an sich, ohne die ich wohl nicht existieren könnte. In Rockville ist dies alles präsent. Tolle Musik, originelles Buch und neue Musik. Hier war man wirklich kreativ und ich bin stolz ein Teil davon zu sein.

Du spielst die Rolle des Rockstars Brian Carr. Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Brian Carr und Alex Melcher?

Die liegen vor allem bei der Liebe zur Musik. Ähnliche Gemeinsamkeiten liegen vielleicht noch beim Konflikt „Ruhm“ und „normales Leben“ in Balance zu halten. Brian hat diesen Kampf verloren und besinnt sich erst nach dem Tod. Sonst gibt es keine wirklichen Gemeinsamkeiten. Ich weiß nicht, wie es sich anfühlt Rockstar zu sein, geschweige denn ein Engel! Aber dafür sind wir ja Schauspieler.

Man kennt dich als Hauptfigur des Erfolgsmusicals „We Will Rock You“. Was hat dich gereizt, dort jetzt auszusetzen, um in „Rockville“ spielen zu können?

Die neue Herausforderung. Mich hat die Rolle sehr interessiert und außerdem wollte ich immer mit den Autoren (Kim Duddy, Martin Gellner, Werner Stranka) zusammen arbeiten. Ich finde es toll, wenn es noch Künstler gibt, die ihr eigenes Stück schreiben, anstatt einen Film zu adaptieren, oder eine Story um schon vorhandene Musik zu schreiben.

Für die Rolle in „We Will Rock You“ wurdest du von den Queen-Musikern Roger Taylor und Brian May persönlich ausgesucht. Wie ist das genau abgelaufen und wie hast du dich gefühlt, als du erfahren hast, dass du die Rolle bekommst?

Ich kam nach dem ersten Casting bereits in die engere Auswahl und musste, durfte dann vor Brian May und Roger Taylor singen. Das war für mich ein ganz großer Moment ! Und um so schöner natürlich, als sie mich dann tatsächlich für die Rolle wollten. Mit diesen beiden „Legenden“ zu arbeiten, war für mich der absolute Höhepunkt.

Ist Queen eine Band, die dich auch persönlich als Musiker beeinflusst hat? Welche anderen Bands und Musiker waren für Deine eigene Entwicklung noch wichtig?

Queen haben mich besonders durch ihre Vielseitigkeit beeindruckt. Man kann sie in keine Schublade einordnen. Sie haben mich definitiv beeinflusst. Ebenso die Beatles, Pete Townshend, David Bowie, Peter Gabriel, U2, aber auch eine Menge Langhaar-Rockbands aus den 80ern und 90ern.

In „Rockville“ spielen auch sehr junge Darsteller mit Dir auf der Bühne. Kann man denen etwas von seiner langjährigen Erfahrung mitgeben? Wann hast du den Entschluss gefasst, Musicaldarsteller zu werden.

Sicherlich kann ich hier und da Tipps geben, wenn ich gefragt werde. Letztendlich muss aber jeder seine eigene Erfahrung machen. Wenn man Glück hat, ist man ein gutes Vorbild. Den Entschluss Musicaldarsteller zu werden, habe ich eigentlich nie gefasst. Da bin ich nicht zuletzt wegen meiner ‚Musicalausbildung’, die ich nur absolviert habe um in Gesang und Schauspiel flexibler zu werden, einfach hineingeschlittert. Da ich die Verknüpfung Gesang, Schauspiel und Tanz sehr spannend fand, und ich außerdem mein Geld damit verdienen konnte, bin ich dabei geblieben.

Neben Deinem Beruf als Musicaldarsteller schreibst du auch eigene Songs und hast ein Album veröffentlicht. Bleibt dafür neben so vielen Auftritten auch jetzt noch genügend Zeit?

Zeit dafür hätte ich in der Tat gerne mehr. Aber man kann sich die nötige Zeit schaffen. Wenn ich zum Beispiel wie bei ‚We Will Rock You’ nur halbwöchig spiele ,habe ich die andere Hälfte für meine Musik. Oder ich nehme eine Auszeit vom Musical, investiere in meine eigenen Projekte bis das Budget erschöpft ist und gehe dann wieder arbeiten.

Einen Song mit dem Titel „For The Children“ hast du für die Organisation „Artists in Divine Spirit“ geschrieben, für die du dich engagierst. Wie kam es dazu?

Meine Managerin hat die Bewegung ins Leben gerufen. Sie kam eines Tages zu mir mit zwei Songs im Gepäck und erzählte mir, dass sie einen ‚Begleit- und Erkennungssong‘ für die Bewegung möchte. Ich hörte mir die Songs an und bei jedem dieser Songs hatte mir was gefehlt. Also nahm ich die Gitarre in die Hand und schrieb meinen eigenen Song. Für diesen hatte sie sich dann entschieden.

Mit „Rockville“ kommst du jetzt nach genau zehn Jahren zurück auf eine Münchner Bühne. Damals hast du in „Rent“ gespielt. Kannst du dich noch die Reaktionen des Publikums erinnern?

Kann ich sehr gut. Damals waren wir auf Tournee und ich dachte wir würden in München mit diesem Stück unseren größten Flop landen. Ich wurde eines besseren belehrt. In München feierten wir dann unseren größten Erfolg. Die Reaktionen waren fantastisch.

Und warum sollten sich die Münchner „Rockville“ auf keinen Fall entgehen lassen?

Weil sie die Möglichkeit haben etwas Neues zu entdecken in einer Zeit der „Thrillers“, „Schuh des Manitou“ oder „Dirty Dancing", bei denen man auf Nummer sicher geht, weil schon tolle Originale existieren. Wir sind da schon kreativer mit einer originalen Story und neuer Musik. Und zusammen mit einer fantastischen Cast hat dies absolutes Broadway Niveau!

Artikel vom 12.08.2009
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