Zahlreiche neue Wohnungen und Geschäfte kommen

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Planung für Ortsmitte geht voran

Höhenkirchen und Siegertsbrunn sollen durch die Gestaltung der neuen Ortsmitte noch enger zusammenwachsen. Foto: esm

Höhenkirchen und Siegertsbrunn sollen durch die Gestaltung der neuen Ortsmitte noch enger zusammenwachsen. Foto: esm

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Die seit Jahren angestrebte zentrale Ortsmitte rund um den S-Bahnhof wird zunehmend Realität und beschäftigt dabei auch den Gemeinderat und seine Ausschüsse. Drei große städtebauliche Projekte werden dort in naher Zukunft umgesetzt werden und wie eine Klammer die beiden bis zur Gebietsreform selbstständigen Ortsteile noch enger zusammenbinden: östlich der S-Bahnlinie das Gymnasium und das ehemalige Ruf-Gelände und westlich der S-Bahnlinie die »Neue Ortsmitte«.

Bei der »Neuen Ortsmitte« ist der erste Abschnitt »Neue Ortsmitte – Teil A« mit 41 Wohnungen und Ladengeschäften auf dem ehemaligen Baywa-Gelände nahezu fertig gestellt. Der zweite Abschnitt »Neue Ortsmitte – Teil B« auf dem Guggenberger-Firmengelände, für den der Gemeinderat im Februar die Aufstellung des Bebauungsplans beschloss, ist im Bebauungsplan-Genehmigungsverfahren. Hier sollen mit jeweils drei mehrgeschossigen Stangen- und Punkthäusern samt Tiefgarage bis zu 75 Wohnungen geschaffen werden. Für den dritten Abschnitt »Neue Ortsmitte – Teil C« im Bereich des Guggenberger-Wohngebäudes gibt es noch keinen Aufstellungsbeschluss. Nach Auskunft von Bürgermeisterin Ursula Mayer ist dort ein Marktplatz angedacht. Zudem kann sich die Rathauschefin dort auch sehr gut den künftigen Standort für das Rathaus vorstellen. Auf der östlichen Seite der Bahnlinie soll noch in diesem Jahr mit dem Bau des Gymnasiums begonnen werden, wo zum Schuljahr 2011/12 der Unterricht starten soll. Für das benachbarte Ruf-Gelände wünscht sich die Gemeinde ebenfalls eine Fertigstellung der neuen Bebauung mit Wohngebiet (rund 70 Wohnungen) und Einzelhandelsbereich bis 2011. Dadurch sollen unnötige Belastungen für die Anwohner und den Schulbetrieb vermieden werden. Mit allen drei städtebaulichen Projekten beschäftigte sich der Bau-, Werk- und Umweltausschuss in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause. Für die »Neue Ortsmitte – Teil B« stellten Architekt Walter Graber (OPLA, Starnberg) und Landschaftsarchitekt Christian Ufer (Terrabiota, Starnberg) den Planungsstand vor. Demnach soll es hier verdichtetes Wohnen mit Park und Spielplatz geben.

Aufgrund von Flächenentsiegelung sind ökologische Ausgleichsflächen nicht erforderlich. Beim Tagesordnungspunkt Gymnasium ging es um die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange, die vor allem zur Neugliederung der verkehrlichen Erschließung in zwei Bereiche (Ost- und Westseite des Gymnasiums) führten. Denn die Bahn hatte sich besorgt gezeigt, dass durch das zusätzliche Verkehrsaufkommen der Bahnübergang übermäßig stark frequentiert werden könnte. Nach Mayers Ansicht werden die meisten Gymnasiasten aber voraussichtlich mit dem Rad kommen. Für das ehemalige Ruf-Gelände gab es einen fraktionsübergreifenden Antrag von Bündnis90/Die Grünen, SPD, UB und AFW sowie einen zusätzlichen Antrag der AFW, mit denen ein Verzicht auf den Einsatz fossiler Brennstoffe im Bebauungsplan festgesetzt werden sollte. Beide Anträge dokumentieren das Bestreben der Gemeinderäte, ökologische Zielsetzungen im Rahmen der Teilnahme an der Energievision für den Landkreis München zu verwirklichen. Die Anträge sorgten allerdings für reichlich Diskussionsstoff, da Geschäftsleiter Manfred Stein dafür keine Rechtsgrundlage sah. Am Ende stimmten die Ausschussmitglieder Mayers Vorschlag zu, den Einsatz erneuerbarer Energien direkt mit dem Grundstückseigentümer zu verhandeln. Die Fragen zum künftigen Verkehrsaufkommen und zur Energieversorgung zeigten, dass die neue zentrale Ortsmitte durchaus eine Herausforderung an die kommunale Infrastruktur ist. Wie die Rathauschefin auf Anfrage mitteilte, sei aber auch aufgrund der neuen Wohngebiete mit schätzungsweise bis zu 600 Bewohnern keine Verkehrsüberlastung der Bahnhofstraße zu erwarten. Als Gründe nannte sie die unmittelbare Nähe öffentlicher Verkehrsmittel und das Geh- und Radwegenetz. Hinzukommen die guten innerörtlichen Einkaufsmöglichkeiten. Nachdrücklich verwies Mayer auf die positiven Auswirkungen, die die Umwandlung der beiden innerörtlichen Gewerbegebiete in Wohngebiete mit Läden für die Ortsentwicklung, das Ortsbild und die Lebensqualität der Bevölkerung haben wird.

esm

Artikel vom 12.08.2009
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