Schwabinger Jugendtreff »Soundcafé« ist eines von drei »U18«-Wahllokalen

Schwabing · Minderjährige reden mit

Nathalie Dorenberg (l.) und Birgit Fischer vom »Soundcafé« werben schon jetzt für die »U18-Wahl« im September. 	Foto: ko

Nathalie Dorenberg (l.) und Birgit Fischer vom »Soundcafé« werben schon jetzt für die »U18-Wahl« im September. Foto: ko

Schwabing · Auch Jugendliche unter 18 fragen sich, was sie wählen sollen, wenn sie bei der Bundestagswahl am 27. September wählen dürften. Das hat Birgit Fischer von der Schwabinger Kulturwerkstatt Soundcafé an der Traube­straße erlebt, als sie im Ungererbad Flyer für die »U18-Wahl« verteilt hat. Am Freitag, 18. September, können nämlich auch Minderjährige analog zur neun Tage später folgenden Bundestagswahl im Jugendtreff ihre Stimme abgeben:

Von 13 bis 18 Uhr dürfen sie wählen wie Volljährige, ausgezählt wird von jugendlichen Wahlhelfern und zwar bei allen U18-Wahlen bundesweit. Ab 17 Uhr findet im Soundcafé eine Wahlparty statt. »Ich bin gespannt, was auf uns zukommt«, sagt Soundcafé-Leiterin Nathalie Dorenberg. Bisher sei die Resonanz bei den Jugendlichen zur Wahlveranstaltung gut. Auch wenn Unsicherheit herrscht, wo denn am 18. September das Kreuzchen hin soll. Bedenken haben laut Dorenberg auch etwa Eltern, die skeptisch den Sinn dieser Wahl hinterfragen, weil sich die Unter-18-Jährigen häufig nicht mit Politik auskennen würden. Aber gerade hier solle »U18« ja Abhilfe schaffen, findet Jugendleiterin Dorenberg. Politische Vorbildung sei für die Aktion nicht unbedingt nötig. »Hauptsache, wir wecken Interesse und können Berührungsängste bei den Jugendlichen abbauen.«

Eine politische Hemmschwelle kann schon ein paar Tage vor der Wahl fallen, wenn sich am Dienstag, 15. September, ab 16.30 Uhr Münchner Politiker den Fragen des wahlbegeisterten Nachwuchses stellen.

Zusagen zur Teilnahme an der Diskussionsveranstaltung hat das Soundcafé-Team bisher vom Bundestagsabgeordneten Johannes Singhammer (CSU), von der Landtagsabgeordneten Isabell Zacharias (SPD) und von Bundestagskandidatin Ruth Hohenadl (FDP). Die Politiker sollen die Jugendlichen an dem Nachmittag über die Wahlen und auch über Politik im Allgemeinen informieren. Dabei dürfen sie allerdings keine direkte Parteiwerbung machen. Wählen können am 18. September Kinder und Jugendliche ab der fünften Klasse, also ab zirka zehn Jahren. Nathalie Dorenberg und Birgit Fischer hoffen auf eine rege Beteiligung. In der Nähe des Soundcafés sind fünf Gymnasien und zwei Realschulen. Dort wird das Jugendtreffteam Lehrer und Schüler auch noch einmal auf die Veranstaltung aufmerksam machen.

Insgesamt gibt es im Großraum München bis jetzt drei U18-Wahllokale: neben dem Soundcafé den Jugendtreff »Südpolstation« in Neuperlach, das Jugendzentrum Gleis 3 in Neubiberg und die Räume des Pfadfinderstammes Pegasus, Isarvorstadt. U18 ist die größte politische Bildungsinitiative für Kinder und Jugendliche in Deutschland. Zu den Organisatoren gehören unter anderem der Deutsche Bundesjugendring, das deutsche Kinderhilfswerk und die Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Jugend in Deutschland. Kooperationspartner in Bayern ist der örtliche Jugendring. Wahllokale können zum Beispiel Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen, Schulen und Schulclubs sein. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 11.08.2009
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