Die Gemeinde Pliening sucht ihre eigene Partnergemeinde im nahen Ausland

Pliening sucht Partner

Roland Frick, 2. Bürgermeister, Hans Peter Schepanski, Vereinskartellvorsitzender und Ideengeber Johannes Muhr setzen sich für eine Partnerschaft ein.	Foto: pt

Roland Frick, 2. Bürgermeister, Hans Peter Schepanski, Vereinskartellvorsitzender und Ideengeber Johannes Muhr setzen sich für eine Partnerschaft ein. Foto: pt

Pliening · Vor drei Jahren hat Kirchheim sich getraut – vor wenigen Wochen die Gemeinde Vaterstetten, die ihre kommunale Partnerschaft mit einer kroatischen Gemeinde besiegelt hat. Vielleicht wird es auch in Pliening bald eine »Hochzeit« mit einer ausländischen Partnergemeinde geben. Der Weg dahin soll jedoch anders beschritten werden.

Als Poinger Polizeibeamter führen ihn seine Streifenwagenfahrten täglich durch zahlreiche Gemeinden. An den Ortseingängen verweisen bunte Wappen und Schilder auf die bestehenden Partnerschaften mit ausländischen Kommunen. »Das wäre eine tolle Sache für Pliening«, meint der Polizeibeamte. Dass Kirchheim einen so regen Austausch mit Italien pflegt, findet er eine Bereicherung für die Bevölkerung beider Länder. Muhrs Vorschlag wurde in einer der jüngsten Gemeinderatssitzungen in Pliening ausgiebig diskutiert.

Neu ist der Gedanke allerdings nicht. Denn schon im Jahre 2003 wurde ein Vorstoß unternommen, der jedoch letztlich abgelehnt wurde. »Vielleicht waren es die Kosten«, vermutet Muhr. Diese spielen nach Meinung von Hans Peter Schepanski, Gemeinderat Freies Forum, nur eine untergeordnete Rolle. Wie der zweite Bürgermeister Roland Frick ist er der Meinung, die Gemeindeverwaltung sei ausgelastet mit Arbeit bis zum Limit. Die Organisation und Betreuung einer Partnerschaft dürfe ihr nicht noch zugemutet werden. Deshalb will man auch keine Partnerschaft, die »von oben ausgeht«, so Frick. Dass Pliening noch keine Partnerschaft hat, ist eigentlich verwunderlich. Zwar gibt es von den über 5.000 Bürgern nur wenige, die aus dem Ausland gekommen sind: 67 Bürger sind Österreicher, gefolgt von den Italienern.

Doch Pliening wäre beileibe kein unattraktiver Partner. Malerisch eingebettet in hügelige Landschaften, mit einer langen interessanten Geschichte, verfügt Pliening vor allem über ein starkes und reges Vereinsleben. »In unserer Gemeinde gibt es über 40 Vereine«, so Schepanski, der auch der Vorsitzende vom Vereinskartell ist. Genau dahin will man die Suche nach einem geeigneten Partner platzieren. »Eine kommunale Partnerschaft muss von innen, von der Bevölkerung, vom Herzen kommen«, so Roland Frick. Und der Partner sollte mit dem Auto gut erreichbar sein, also etwa Nord- oder Mittelitalien, Ungarn oder Kroatien. Partnerschaftssuchende Kommunen gibt es genug.

Zwar hat man herausgefunden, dass es sogar eine Internet-Plattform für bindungswillige Kommunen gibt. Diesen Weg will man jedoch nicht gehen. »Wir wollen vorhandene Beziehungen ausbauen«. Diese vermutet man am ehesten bei den Trachtenvereinen und Musikkapellen, die »Auslandserfahrung« haben. Deshalb wird die Idee bei der nächsten Kartellversammlung am Montag, 5. Oktober vorgestellt. Petra Tränkel

Artikel vom 11.08.2009
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