Defekte Wasserleitung: SpVgg-Vereinsheim wird nach fünf Jahren saniert

Feldmoching · Ein Vereinsleben – auf einer Baustelle

In den Sanitärräumen macht sich inzwischen der Schimmel breit, weil die SpVgg Feldmoching keine Chance hatte, der Feuchtigkeit in den Räumen Herr zu werden. Schuld war eine defekte Wasserleitung.	Fotos: cr

In den Sanitärräumen macht sich inzwischen der Schimmel breit, weil die SpVgg Feldmoching keine Chance hatte, der Feuchtigkeit in den Räumen Herr zu werden. Schuld war eine defekte Wasserleitung. Fotos: cr

Feldmoching · Eigentlich hat Harald Linseisen keinen Grund zu klagen. Die SpVgg Feldmoching, deren erster Vorstand Linseisen ist, hat ein Vereinsheim, um das sie andere Münchner Vereine beneiden. Auf der Bezirkssportanlage an der Lerchenauer Straße finden die Feldmochinger Fußballer auf den ersten Blick optimale Bedingungen vor. Aber eben nur auf den ersten Blick; und deshalb ist Linseisen auch nicht zufrieden.

Das Vereinsheim ist marode. Nach nur fünf Jahren. Müssten sich andere Vereinsvorstände mit den Problemen der Feldmochinger rumschlagen, viele würden sicher abwinken.

Erst Wasserschäden, jetzt Baustelle

Es sind Wasserschäden, die aufwändig beseitigt werden müssen. Während der Sanierungsarbeiten ist das Vereinsheim nur eingeschränkt nutzbar.

Die Stadt München trägt die Kosten für die Sanierung. Linseisen aber ist der Meinung, die wäre überhaupt nicht nötig gewesen, wenn die Stadt bei der Abnahme des seinerzeit 3,3 Millionen Euro teuren Baus genauer hingeschaut hätte. Den Vorwurf lässt die Stadt jedoch nicht gelten. Die Schäden, die jetzt beseitigt würden, seien nicht vorhersehbar gewesen. »Sie wurden von einer undicht gewordenen Kalt- und Warmwasserleitung in der Wand verursacht«, erklärt Dagmar Lezuo, Sprecherin des städtischen Baureferats. »So etwas passiert leider.«

»Passiert« sei das schon kurz nach der Inbetriebnahme des Vereinsheims im Jahr 2004, beklagt Linseisen. Nur sei der Verein damals nicht gehört worden. In den Sanitärbereichen waren Wasserflecken unter Toiletten und Waschbecken sichtbar geworden. Damals musste sich der Verein den Vorwurf anhören, die Leute sollten doch darauf achten, nicht »daneben zu biesln«.

Stadt hat aufwändige Sanierung beschlossen

Inzwischen hat der Schaden so große Ausmaße angenommen, dass die Stadt entschieden hat, sechs komplette Duschräume zu sanieren. Die beschädigten Böden und Wandfliesen werden vollständig erneuert. Damit ist das Vereinsheim zu einer Baustelle geworden. Für die Spielvereinigung ist dieser Zustand nur mit der Aussicht auf funktionierende Sanitäreinrichtungen auszuhalten.

Für die Beseitigung der Schäden muss der Steuerzahler aufkommen. Die seinerzeit ausführende Firma existiere nicht mehr, erklärt Lezuo.

All diese Umstände sind die Ursache für Linseisens Unzufriedenheit. Und da kommt noch einiges hinzu: Verzogene Türrahmen, bei denen die Türen nur mit größerem Kraftaufwand zu öffnen und zu schließen sind; Risse in den Böden; Wasserflecken an der Decke. Im Jugendraum wurde eine Rille in den Boden geschnitten, nachdem sich ein Riss zu bilden drohte. Im gleichen Raum habe ein ­Colafleck Schäden am Boden hinterlassen – ein Grund, warum Linseisen den Boden für minderwertig hält. Bei dem Material handele es sich um Guss­asphalt, wie Lezuo erklärt. In den Räumen, die jetzt saniert werden, komme der auch nicht mehr zum Einsatz. Man sei, so Lezuo, auf diesen Einwand des Vereins eingegangen und verwende jetzt stattdessen einen Fliesenboden. In den nicht zu sanierenden Räumen bleibt der Gussasphalt liegen.

Es ist eines der schönsten Vereinsheime in München, und »wenn es funktionsfähig wäre, wäre es super«, sagt Linseisen. So aber müssen die Fußballmannschaften von der F4-Jugend bis zu den Senioren vorerst mit der Baustelle klarkommen. cr

Artikel vom 06.08.2009
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