Individuelle Gesprächsrunden rund um Medien- und Konsumthemen

Milbertshofen · Für Milbertshofener Eltern: »Elterntalks«

Milbertshofen · Milbertshofen gehört seit vergangenem Jahr zu bayernweit 21 Regionen, in denen »Elterntalks« angeboten werden – ein Stück »Familienbildung im Wohnzimmer«, Fachgespräche von Eltern für Eltern. Medien und Konsum sind in Familien meist ein heißes Eisen, über das wenig offen gesprochen wird. In Bayern macht daher seit fast acht Jahren die »Elterntalk«-Idee die Runde.

Gezielt geschulte Eltern, die in der Regel keine Pädagogen sind, bieten ihren Bekannten, Nachbarn und Kollegen Gesprächsrunden an, in denen sich alles um die Themen Medien und Konsum in der Familie dreht. Mit aussagekräftigen Bildkarten zu den einzelnen Themen werden Gesprächsrunden und der spontane Austausch untereinander angeregt. Begleitbroschüren zu den Kartensets ergänzen die Fachinformationen. Die Initiative »Elterntalk« will Eltern im Umgang mit Fernsehen, Computerspielen und Internet stärken und Impulse geben zum Thema Konsum im Erziehungsalltag. In diesem Jahr ist das Thema »Suchtvorbeugung und gesundes Aufwachsen in Familien« neu hinzugekommen.

Die Initiative wurde entwickelt von der »Aktion Jugendschutz Bayern e.V.« Eng kooperiert wird mit dem Verein Stadtteilarbeit e.V. in der Hanselmannstraße 31 sowie mit dem Mehrgenerationenhaus in der Dientzenhoferstraße 68, die sich als regionale Partner für das Projekt zur Verfügung gestellt haben und das bayernweite Projekt dezentral verankern. Hier können sich Mütter und Väter melden, die sich für Elterntalk interessieren oder im Projekt mitarbeiten möchten. Die Regionalbeauftragte für Milbertshofen ist Isabella Hernadi, Telefon 45 16 67 25 , für den Bezirk Am Hart Eva Freundl, Telefon 54 64 20 03.

Das Projekt geht ungewöhnliche Wege: Eltern laden andere Eltern ein, um im Fachgespräch ihre Erfahrungen auszutauschen und sich mit Tipps im Erziehungsalltag zu stärken. Geschulte Laien begleiten Gesprächsrunden, zu denen Eltern Gäste aus ihrem privaten Umkreis einladen. Die Gastgeber wählen ein Gesprächsthema, das von den Moderatorinnen und Moderatoren vorbereitet wird. So ist derzeit das Thema »PC und Internet« aktuell. Die Initiative setzt sich zum Ziel, alle Eltern im Stadtteil anzusprechen – auch Migrantenfamilien, alleinerziehende Mütter und Väter und alle anderen Eltern in ihren vielfältigen Lebenssituationen.

»Die Mischung aus Spaß am privaten Gespräch, Neugier und positiven Erfahrungen hat ›Elterntalk‹ zu einem im wörtlichen Sinn wachsenden Erfolg gemacht«, erklären Elisabeth Ziesel und Angelika Schmiedt da Silva von der Aktion Jugendschutz e.V, die Elterntalk auf Landesebene leiten und koordinieren. Im Jahr 2008 wurden über 1.000 Elterntalks in Bayern veranstaltet, bei denen über 5.300 Eltern erreicht wurden, davon 70 Prozent mit Migrationshintergrund. Die Erfahrungen mit dieser »Erwachsenenbildung, die zu den Zielgruppen geht« seien, so die Initiatoren, sehr positiv. Die überwiegende Mehrheit der Mütter und Väter an den bislang durchgeführten Elterntalks will die private Veranstaltung weiterempfehlen und selbst zu neuen Themen nochmals teilnehmen.

Das Wichtigste und aktuelle Informationen zum Projekt kann man im Internet unter www.elterntalk.net nachlesen. Ausführlich ist das Projekt in der Publikation »Eltern für Eltern« dargestellt. Nachzulesen sind darin die Konzeptgrundlagen, erste Auswertungsergebnisse sowie konkrete Erfahrungsberichte über Elterntalk. In der wissenschaftlichen Begleitstudie »Was Eltern über den Elterntalk denken« ist durch anschaulich dargestellte Interviews erfahrbar, wie Mütter und Väter diese Gespräche erleben und welche Bedeutung sie für die Eltern tatsächlich haben. Die Broschüren können bezogen werden bei der Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e.V., Elterntalk, Fasaneriestraße 17, 80636 München, oder man kann sie auch mit einer E-Mail an die Web-Adresse info@elterntalk.net einfach be­stellen.

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Artikel vom 06.08.2009
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