Kinder der Rennertschule durften im Muffatwerk auftreten

Neuperlach · Tanz an Bayerns Grundschulen

Sich drehen wie ein Windrad oder Luftschlösser bauen: Kinder der Klasse 3b bei ihrem Auftritt im Muffatwerk.  Foto: Holst

Sich drehen wie ein Windrad oder Luftschlösser bauen: Kinder der Klasse 3b bei ihrem Auftritt im Muffatwerk. Foto: Holst

Neuperlach · Schon um 9.30 Uhr trafen sich die 25 Kinder der Klasse 3b, um noch eine letzte Probe in der Turnhalle der Grundschule an der Rennertstraße zu durchlaufen. Natürlich herrschte große Aufregung, denn schließlich stand sieben Stunden später ein Auftritt im Muffatwerk bevor mit dem Tanz »Air International«.

Zwei Wochen lang hatte Sabine Haß-Zimmermann von »Tanz und Schule« München zusammen mit den Kindern eine Choreografie einstudiert zum Thema »Atem, Wind und Hauch – viel mehr als bewegte Luft«. Eigentlich war dies der Titel einer Projektwoche, die bayernweit an den Grundschulen lief, doch die Rennertschule integrierte diese kurzerhand in das Tanzprojekt und aus einer wurden zwei Projektwochen – mit großem Erfolg. Tosender Applaus im Muffatwerk war die Belohnung für die harte Arbeit und 25 strahlende Kindergesichter liefen nach der Vorstellung zu ihrer Klassenlehrerin, Gisela Brandstetter.

»Die Kinder haben wirklich zwei Wochen lang konzentriert gearbeitet und das herausragende an dieser Klasse war, dass sie tatsächlich die Stille einhalten konnte«, erzählt die Klassenleiterin stolz. Denn bei einem Stück, in dem es um Luft geht, ist dies unerlässlich. Die Kinder ließen imaginäre Windräder rotieren, schwebten wie Luftballons, fielen in Luftlöcher oder bauten Luftschlösser. »Das Abschlussbild, ein Atemkreis, war anfangs gar nicht so leicht umzusetzen, weil die Kinder die Nähe zum anderen erst nicht zulassen wollten«, sagt Brand-stetter. Aber dann ging es doch irgendwann.

Keine leichte Aufgabe, die Kinder zu einem solch intensiven Projekt zu motivieren, zumal in der Klasse 15 verschiedene Nationalitäten aufeinander treffen. So wurde auch die Sprache in den Tanz integriert, indem die Kinder in einer Szene »Atem, Wind, Hauch« in 15 verschiedenen Sprachen in das Mikrofon hauchen. »Ich hoffe, dass sich durch das Tanzprojekt jetzt etwas in der Klassengemeinschaft tut«, erklärt Brandstetter. Sie sei zwar schon vorher recht gut gewesen, aber die Rivalität zwischen Jungen und Mädchen sei teilweise sehr stark hervorgetreten.

Während der Projektwochen mussten die Kinder aber nicht nur tanzen, sondern auch ein Tanztagebuch führen, in dem sie ihre Erfahrungen und Gefühle anhand eines Fragenkatalogs notierten. »Da kam heraus, dass die Jungs das Tanzen ›nicht cool‹ fanden, aber bei den Proben hat man davon nichts gemerkt«, erzählt Brandstetter, die selbst ­währenddessen nur »stille Beobachterin« sein durfte. »Das Projekt hat in jedem Fall das Selbstbewusstsein der Kinder gestärkt und das ist ein wichtiger Baustein unseres Schulkonzepts unter dem Motto ›elefantenstark‹«, sagt Schulleiterin Michaela Bormann. »Und dass das Ganze überhaupt stattfinden konnte verdanken wir dem Bezirksausschuss, der das Projekt mit 800 Euro bezuschusst hat«, betont sie.

»Tanz an Bayerns Grundschulen« wurde dieses Jahr zum zweiten Mal durch­geführt, beteiligt waren 14 Grundschulen aus ganz Bayern. Sybille Föll

Artikel vom 05.08.2009
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