Jugendtreff mit neuem Namen, Team und Konzept

Trudering · Gestatten: frei.raum

Das frei.raum-Team (v. l.): Praktikant Robin Weins, Alexander Ostermeier, Erzieher, Praktikant Christian Scholtysik, Leiter Christian Lorenz sowie Michael Jaschkowitz, pädagogischer Mitarbeiter.	Foto: Kohnke

Das frei.raum-Team (v. l.): Praktikant Robin Weins, Alexander Ostermeier, Erzieher, Praktikant Christian Scholtysik, Leiter Christian Lorenz sowie Michael Jaschkowitz, pädagogischer Mitarbeiter. Foto: Kohnke

Trudering · Mit einem zünftigen Sommerfest feierte der Kinder- und Jugendtreff an der Feldbergstraße 63 seinen ersten Geburtstag. In diesem letzten Jahr haben ein neues Team, neue Ideen und noch mehr Platz für Kreativität und Sport im »frei.raum« Einzug gehalten.

Erst 2005 wurde an gleicher Stelle der viele Jahre als »Freizi« bekannte Jugendtreff nach Umbau- und Erweiterungsarbeiten wiedereröffnet. Stadtrat Ingo Mittermaier (SPD) betonte in seiner Festrede, dieses Haus sei eine unverzichtbare Freizeitoase für Groß und Klein. Die reinen Baukosten von rund zwei Millionen Euro trug die Stadt München. Träger ist damals wie heute der Kreisjugendring München-Stadt (KJR), dem rund 50 Kinder- und Jugendfreizeitstätten angehören.

Zwei Jahre später kam es nach und nach aufgrund personeller Umstrukturierungen und interner Fluktuation zu einem kompletten Mitarbeiterwechsel. Kein außergewöhnlicher, wenn auch bedauerlicher Vorgang, sagt dazu Armin Schroth, Abteilungsleiter-Süd für offene Kinder- und Jugendarbeit des KJR. »Es dauerte ein knappes halbes Jahr, bevor wir das neue Team, so wie es heute ist, gefunden hatten«, erläutert der Sozialpädagoge. Ein junges, dynamisches Team, von dem man sicher noch viel erwarten könne.

So kam denn auch Christian Lorenz gleich auf die Idee, einen neuen Namen zu suchen. Seit einem Jahr leitet der erfahrene Pädagoge nun den Kinder- und Jugendtreff. »Freizi fanden wir nicht mehr zeitgemäß, der Name bringt auch unsere neue Philosophie nicht rüber«, erläutert der 38-Jährige. Modern sollte er klingen, Esprit haben und die Inhalte und Konzepte der Einrichtung transportieren. Hilfe dabei bekam das siebenköpfige pädagogische Team bei den rund 80 Kids und Jugendlichen, die regelmäßig vorbeischauen: frei.raum war geboren.

»Die Kinder sind hier frei in ihren Entscheidungen, welches Angebot sie nutzen möchten und können der Phantasie freien Lauf lassen«, so Lorenz. Dazu gehöre auch die freie Entscheidung, sich an die Regeln des Hauses zu halten – oder nicht. »Klare Regeln, die für alle gültig sind, machen ein Miteinander erst möglich«. Keine Zigaretten, kein Alkohol, keine Beleidigungen: Daran habe sich jeder zu halten. »Wir bieten Freiräume, aber nur so weit, dass es niemandem schadet«. Das bereite schon viel Arbeit und koste Durchsetzungsvermögen. Unter dem Strich aber lernten die Kids dafür viel für den richtigen Umgang untereinander, für ihr späteres Leben.

Von der Feldbergstraße aus schaut der frei.raum wie ein Café aus – die Glasfassade gibt den Blick frei auf eine langgestreckte Theke, davor stehen gemütliche Sitz­gruppen. Hier gibt es aber nicht nur Erfrischungen. »In Zusammenarbeit mit der Grund- und Hauptschule bieten wir an vier Tagen der Woche Mittagsbetreuung und Hausaufgaben-Beaufsichtigung an«, berichtet ­Lorenz, der erst kürzlich sein berufsbegleitendes Studium mit dem »Master of Social Management« (M.S.M.) krönte.

Unterstützt wird sein Team von zwei Mitarbeiterinnen für Jugendsozialarbeit, die ihr Büro direkt in der benachbarten Schule haben. »Sie sind direkte Ansprechpartnerinnen vor Ort und organisieren dort beispielsweise Gewaltpräventionsprojekte«.

Gleich neben dem Café finden sich eine ganze Reihe von Internet-PC. Die sind naturgemäß heiß begehrt, es gibt auch Kursangebote und LAN-Partys. »Aber wir haben keine Gewaltspiele, und bei Sonnenschein ist die Nutzung sogar auf eine Viertelstunde begrenzt«. Darauf besteht Lorenz. Dies sei auch eine große Veränderung zum einstigen Konzept: »Unser Trumpf ist das große Sportangebot hier im Haus, nicht aber das Multimedia-Angebot«. Der Knüller: Gleich hinter dem Gebäude, von der Straße aus nicht zu sehen, ist ein schneeweißer Beachvolleyballplatz. »Das hat sonst wohl kein Jugendtreff«, vermutet Lorenz stolz. Daneben steht die moderne Mehrzweckhalle mit genug Platz zum Volleyball-, Basketball-, Badminton- oder Fußball spielen. »Die können interessierte Vereine auch mieten«, so Lorenz. Aber auch für Geburtstage stellt der Leiter auf Anfrage gern die Räumlichkeiten zur Verfügung (Anfragen unter Tel. 4 39 29 62). Dies mache schließlich ein Teil des Finanzierungskonzeptes aus.

Angebote

Die meisten Angebote sind kostenlos, bei Sonderaktionen und Ausflügen fallen lediglich die Material- oder Fahrtkosten an. Besonders gefragt bei Mädchen aller Kulturen ist der Dienstagnachmittag: Dann nämlich »gehört« ihnen der frei.raum ganz allein, Jungs haben keinen Einlass. Außerdem gibt es Grillabende und Kinonächte, eine bunte Kinderwelt für die Jüngeren, wo gebastelt, geforscht oder relaxt werden darf.

Ab dem Frühjahr 2010 werden im frei.raum auch noch Kletterkurse angeboten. Für die geplante Kletterwand genehmigte der Bezirksausschuss 15 auf seiner jüngsten Sitzung einen Zuschuss in Höhe von rund 5.400 Euro. Eingeladen in den frei.raum sind alle Kinder- und Jugendlichen im Alter von sechs bis 21 Jahren. »Wir sind auch in den Sommerferien für alle Truderinger Kids da, schaut einfach mal vorbei«, rät Christian Lorenz. Allgemeine Öffnungszeiten: montags, mittwochs, donnerstags von 15.00 bis 20.00 Uhr; dienstags von 16.00 bis 19.00 Uhr (Mädchentag), freitags von 16.00 bis 21.00 Uhr. In den Sommerferien gelten erweiterte Zeiten.

Speziell in den Ferien ist außerdem das frei.raum-Mobil auf dem Gelände an der Friedenspromenade/Ecke Markgrafenstraße geöffnet: montags, mittwochs, donnerstags und freitags von 15.00 bis 18.00 Uhr. Näheres gibt es im Internet auf www.frei.raumtrudering.de. Kohnke

Artikel vom 05.08.2009
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