Golfer aus Neubiberg gewinnen Bayerische Meisterschaft

Neubiberg · So sehen Sieger aus

Erfolgreiche Golfer: Max Link, Lukas Hierstetter, Jakob van de Flierdt und Florian Burkert. Fotos: Privat

Neubiberg · Noch kurz vor den Sommerferien gab es im Gymnasium Neubiberg Grund zum Feiern. Die Golfmannschaft des Gymnasiums, bestehend aus Max Link (13), Lukas Hier-stetter (15), Jakob van de Flierdt (13) und Florian Burkert (11) haben, nachdem sie mit deutlichem Abstand die Qualifikation der Bayerischen Schulmannschaftsmeisterschaften gewonnen hatten, auch die bayerische Meisterschaft für sich entscheiden können.

»Wir sind natürlich sehr stolz auf die Jungs«, erklärte die stellvertretende Schulleiterin Andrea Bliese. »Wir haben viele talentierte Sportler an der Schule, schön ist es dann, wenn sie sich auch noch so erfolgreich zusammenschließen«, betont sie.

Die Urkunde und das Siegerfoto wird im neuen Schuljahr in den Schaukasten des Direktorats gehängt, damit auch alle übrigen Schüler und Lehrer am Erfolg der vier Golfer teilhaben können. Die Jungs, die während der Spiele und während des Trainings von ihren Eltern betreut werden, investieren einen großen Teil ihrer Freizeit in diesen für Jugendliche doch eher ungewöhnlichen Sport. »Rentnersport sagen viele Klassenkameraden nur dazu«, erklärt Florian, der schon mit vier Jahren den Golfsport für sich entdeckt hat.

»Mit fünf habe ich bereits an meinem ers­ten Turnier teilgenommen«, betont er nicht ohne Stolz. Von mangelnder Bewegung kann übrigens keine Rede sein, denn während eines Turniers, das auch mal fünf bis sechs Stunden dauern kann, werden zwischen acht und zehn Kilometern zu Fuß zurückgelegt und auch ein perfekter Abschlag verlangt Körperbeherrschung und Fitness.

Wie fit die Schüler sind, zeigt eines der jüngsten Ergebnisse, denn mit sensationellen 16 Schlag Vorsprung konnten sie sich den Einzug in die Bayerische Meisterschaft der Schüler sichern. Das gute Ergebnis gab Grund zur Hoffnung auf weitere Siege und so traten die vier, begleitet von Florians Vater, Wolfgang Burkert, am Finaltag der Bayerischen Meisterschaften geschlossen im Golfclub Donauwörth auf. Gemeinsam gingen die Jungs auf die Driving Range, wärmten sich professionell auf und spielten sich warm. Wolfgang Burkert erinnert sich: »Man konnte schon in ihren Gesichtern lesen, ›wir wollen gewinnen‹.« Nach fünfeinhalb Stunden hatten alle ihre Partie gespielt.

Die Spannung stieg, denn schließlich wusste die Neubiberger Mannschaft noch nicht, wie die anderen Teilnehmer abgeschnitten hatten. Der Jubel war schließlich groß, als die Neubiberger Mannschaft zum Sieger gekürt wurde. Den Golfschläger packen die vier aber in den Sommerferien noch lange nicht weg. Gerade haben sich Max und Jakob für die nationalen Ausscheidungen, was in anderen Sportarten der Deutschen Meisterschaft entspricht, im Golfclub Chieming qualifiziert, die vom 21. bis 23. August stattfinden werden.

Und auch Lukas und Florian sind auf vielen Turnieren unterwegs, denn der Traum, einmal als Profi von diesem Sport leben zu können, verbindet die Schüler.

Neben sportlichen Höchstleistungen verlangt das Golfspiel den Jugendlichen auch auf anderem Gebiet Disziplin ab, die Kleiderordnung ist streng, ebenso die Etikette. »Mit den Händen in der Hosentasche herumzulümmeln oder das Hemd über der Hose zu tragen geht auf dem Platz nicht«, erklärt Lukas. Kein Problem, findet Florian, schließlich gäbe es ja auch schicke Klamotten, die man auf dem Golfplatz tragen kann.

Ohne das Engagement der Eltern, die auch weite Wege zum Training in Kauf nehmen, würde dieser Sport in Deutschland von Jugendlichen aber nicht ausgeübt werden können. Anders ist das in England, Schottland oder in Amerika, wo Golf längst zum Volkssport geworden ist. Um sich noch besser auf sein Spiel konzentrieren zu können, wird Max das kommende Schuljahr auf einem Golfinternat in Schottland verbringen.

Aber auch in Neubiberg werden die übrigen drei Spieler weiter fleißig trainieren, um noch mehr Urkunden, Pokale und Trophäen zu gewinnen und ihrem Traum, einmal Profi zu werden, ein Stück näher zu kommen. hw

Artikel vom 05.08.2009
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