Leo Club lädt 33 blinde Münchner zum Segeltrip ein

München · Rasante Fahrt am Chiemsee

Johannes A. beim Knoten üben: »Der Hund kommt aus dem See, läuft um den Baum herum und springt dann wieder in den See«.	Foto: Verein

Johannes A. beim Knoten üben: »Der Hund kommt aus dem See, läuft um den Baum herum und springt dann wieder in den See«. Foto: Verein

München · Bereits zum vierten Mal fand Mitte Juli das »Blindensegeln« auf dem Chiemsee statt, als Gemeinschafts-Aktion des Leo-Clubs München-Bavaria und des Lion Clubs Rosenheim unter Leitung von Peter Konrad. 33 Gäste vom Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund erlebten eine rasante Fahrt und lernten allerhand Nützliches wie Knoten üben und Unterhaltsames wie Piratenlieder.

Mit Händen und Füßen wurden die Boote zunächst besichtigt und die sehenden Begleiter stellten fest, dass es gar nicht so leicht ist, den Aufbau von Mast und Baum und die Funktionsweise der Segel nur mit Worten zu erklären.

Nach einer großen Runde über den Chiemsee trafen sich alle zum Picknick auf einer Halbinsel. Viele der Segelneulinge konnten es nicht abwarten, wieder an Bord zu gehen und weiter zu segeln. So folgte nach der Stärkung eine weitere Klettertour auf die Boote und eine teils rasante zweite Fahrt über den Chiemsee bei nun stärkerem Wind und strahlendem Sonnenschein.

»Die Hinfahrt etwas ruhiger, die Rückfahrt richtig schön sportlich, wie angekündigt«, schwärmt Johannes, 44 Jahre, seit dem 12. Lebensjahr blind. »Wenn es nicht so kalt gewesen wäre, hätte ich die Füße rausgehängt. So hielt ich zumindest die Hände raus. Ich habe auch zwei Seemannsknoten gelernt und bin mir sicher, dass ich da weiter üben und noch mehr Knoten lernen werde.«

Artikel vom 04.08.2009
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