Vaterstetten · Legasthenie und Dyskalkulie

Vaterstetten · Gemeinderätin Monika Föller (CSU) war beeindruckt: »Das ist das erste Mal, dass ich einen Eindruck davon bekam, wie Legastheniker Schrift wahrnehmen«, sagte sie nach dem Vortrag »Legasthenie verstehen, erkennen und behandeln« des Arbeitskreises Legasthenie Bayern (AKL) e.V..

Im Lichthof des Rathauses zeigte Referentin Sandy Moll, Diplompsychologin und beim AKL als Legasthenie- und Dyskalkulietherapeutin im Einsatz, anhand von Schaubildern, wie verwirrend ganz normale Schrift für Kinder mit Lese-Rechtschreib-Störung aussieht. Handfeste Alltagstipps gab es ebenfalls.

Eltern empfahl Sandy Moll, nicht zu viel Druck auf ihre Kinder auszuüben: Fünfzehn Minuten Üben am Tag zusätzlich zur Hausaufgabe sollten genügen. Außerdem: Wer in die Schule geht, übt und womöglich noch eine Therapie macht, arbeitet genug. Wochenenden und Ferien sollten zur Erholung da sein. Grundtenor ihrer Ausführungen: Haben Eltern und Lehrer Geduld und ziehen sie an einem Strang, schaffen Schüler auch mit einer Lese-Rechtschreib-Störung Beachtliches. Eva Breitenbach-Grill, Schulpsychologin, hat den Vortrag maßgeblich initiiert und betonte, das Netzwerk Schule werde am Thema dran bleiben.

Der erste Schritt zur Diagnose Legasthenie ist ein Lese-Rechtschreib-Test, wie ihn unter anderem der AKL vermittelt. Wenn sich der Verdacht bestätigt, folgt eine weitere Diagnostik beim Facharzt. Mit einem entsprechenden Gutachten kann dann der Nachteilsausgleich für die Schule beantragt werden. Vielen Kindern hilft auch eine Legasthenietherapie, eine kombinierte Lern- und Psychotherapie: sie baut erst das Selbstbewusstsein des Kindes auf, dann Lücken im Schulstoff gezielt ab.

Wer sich über Legasthenie, Dyskalkulie (Rechenstörung) und ihre Behandlung informieren möchte, kann das auch beim AKL direkt tun unter Tel. 0 89 / 41 11 49-2 00, www.akl-bayern.de .

Artikel vom 29.07.2009
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