Grünes Licht für das Sechz’ger Stadion

Giesing · Stadionerhalt erstmal gesichert

Die dunklen Wolken eines Abrisses haben sich über dem Grünwalder Stadion wieder etwas mehr verzogen – mindestens bis 2018 soll jetzt erst einmal Bestandsschutz gelten.	Foto: Hettich

Die dunklen Wolken eines Abrisses haben sich über dem Grünwalder Stadion wieder etwas mehr verzogen – mindestens bis 2018 soll jetzt erst einmal Bestandsschutz gelten. Foto: Hettich

Giesing · Die vielen Fans und glühenden Verehrer des städtischen Stadions an der Grünwalder Straße dürfen jetzt deutlich tiefer durchatmen: Rathaus-SPD und Sport-Bürgermeisterin Christine Strobl haben sich jetzt auf einen vorläufigen Zeithorizont für den Erhalt der Traditionsspielstätte festgelegt. Danach soll das Stadion auf Giesings Höhen in jedem Fall mindestens bis zum Jahr 2018 bestehen bleiben.

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  • Die Jugendteams und die zweiten Mannschaften der beiden Renommierclubs TSV 1860 und FC Bayern werden sich auf Sicht also keine Umzugsgedanken machen müssen. Die Absprache innerhalb der Rathaus-SPD soll im Herbst von der Vollversammlung des Münchner Stadtrates endgültig in trockene Tücher gepackt werden.

    Teil einer positiven Gesamtaussage pro Stadion soll im Stadtrat dann auch die Sanierungsfrage und der Umfang der Arbeiten sein. Dabei zeichnen sich bereits deutlich drei alternative – und unterschiedlich teuere – Lösungsvarianten ab.

    Möglichkeit eins: Das Stadion wird nur den erneuerten Auflagen des Deutschen Fußballbundes (DFB) angepasst – in puncto Brandschutz und bei der kompletten Umwandlung der Holzbänke in Plastik-Einzelsitzschalen für rund 1,5 Millionen Euro auf Vordermann gebracht. Stark zukunftsfördernd wäre dieses Modell aber sicher nicht.

    Variante zwei unter den derzeit im Rathaus kursierenden Optionen wäre da schon weitreichender. Zusätzlich zu den Anpassungen aus Modell eins würden Sanitär- und Toilettenbereiche erneuert, die Lüftung und die Beleuchtung des Stadions modernisiert und vor allem auch stellenweise schadhafte Betonstrukturen ausgebessert. Gleichzeitig würde in diesem insgesamt acht Millionen Euro teuren Paket auch eine eigene Videoüberwachungsanlage eingebaut.

    Rund 17 Millionen Euro müss­te die Stadt für Variante drei in die Hand nehmen: Dann könnte auch die Spielfläche des Stadions tiefer gelegt werden und somit eine lange geforderte Sichtverbesserung für die Besucher entlang der unteren Ränge erreicht werden.

    Kundige Stadionfans indes werden bei allen drei Varianten, zwischen denen sich der Stadtrat im Herbst entscheiden wird, eines vermissen: Auch in der Zukunft würde bei allen drei Möglichkeiten ein Spielbetrieb auf rund 10.200 Zuschauer beschränkt bleiben – die derzeit gesperrten Tribünenregionen blieben auch weiterhin nicht nutzbar. Folge: Für Spiele ab der Dritten Liga abwärts und für die Jugendteams wäre das Grünwalder Stadion zugelassen – nicht aber für Partien der Zweiten oder gar der Ersten Bundesliga. Die gerade von vielen »Löwen«-Fans gewünschte Rückkehr der ersten Mannschaft auf Giesings Höhen wäre somit nicht möglich. Für eine Komplettumrüstung und -sanierung pro Bundesliga halten Experten eine Generalsanierung für notwendig. Die jedoch aufgrund bestehenden Baurechts schwierig zu vollziehen wäre.

    Doch wichtiger derzeit: die Traditionsspielstätte bleibt erhalten. Auch weil sich im Rathaus die Stimmen derer, wie etwa des SPD-Fraktionschefs Alexander Reissl, stetig mehren, die »keinerlei geeignete Ersatzspielflächen« sehen.

    Hettich

    Artikel vom 28.07.2009
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