Von Fußball auf dem Acker bis zum zweitgrößten Sportverein

München Ost · SVN 40 Jahre aktiv

 OB Georg Kronawitter besucht Fußball-Juniorenturnier.	Foto: Archiv SVN

OB Georg Kronawitter besucht Fußball-Juniorenturnier. Foto: Archiv SVN

München Ost · Vor 40 Jahren, am 2. Juni 1969, wurde der »SV Neu-Perlach« von Helmut Baumeister und weiteren Mitstreitern gegründet, um »die Möglichkeit einer sportlichen Betätigung für Bürger Neu-Perlachs zu schaffen«. Ein Jahr zuvor waren die ersten Bewohner in die so genannte »Entlastungsstadt« Neuperlach eingezogen.

»Es herrschte noch absolutes Chaos, es gab jede Menge Kinder, aber keine Freizeitangebote«, erinnert sich Baumeister. Also gründete man einen Sportverein. Die ersten Angebote bestanden in einer Gymnastik- und einer Jugendturngruppe, Letztere verbunden mit einer Leichtathletikgruppe, sowie noch im Gründungsjahr einer Tischtennis- sowie einer Fußballabteilung.

Die ersten Kicker trainierten mangels einer Sportanlage auf einem Feld an der Quiddestraße. »Die damaligen Jugendtrainer hatten die meiste Arbeit mit Steine aufklauben, Rasen anlegen und Tore aufbauen, um den Acker in ein einigermaßen bespielbares Fußballfeld umzuwandeln«, heißt es in der Chronik des Vereins. Die Geschäftsstelle des SVN war in den Anfängen im Wohnzimmer von Christiane Pointner, Abteilungsleiterin und Geschäftsstellenleiterin, bis die »Neue Heimat« dem jungen Verein einen Raum an der Albert-Schweitzer-Straße zur Verfügung stellte. Ihr Mann, Werner Pointner, zog währenddessen die Handballabteilung auf.

Heute verfügt der SVN, der mittlerweile mit über 5.000 Mitgliedern zum zweitgrößten Breitensportverein Münchens zählt, über ein großes Sportcenter an der Staudingerstraße und eine Bezirkssportanlage mit Vereinsheim an der Bert-Brecht-Allee, wo demnächst sogar eine Kletterhalle auf Kosten des Vereins entstehen soll.

Die Entwicklung des SVN schritt rasant voran. Schon bald nach der Gründung kamen weitere Gruppen und Abteilungen hinzu: Volleyball, Judo und Ju-Jutsu, Handball, Berg- und Skisport, Hatha-Yoga und mehr, schließlich im Jahr 1987 auch Tennis. »Wir hatten sogar eine Abteilung Slotracing, also wettkampfmäßiges Rennbahn-Fahren, die aber aufgelöst werden musste, als wir aus dem Trainingslokal an der Heinrich-Wieland-Straße raus mussten, weil dort der »Wilde Mann« eröffnete«, erzählt Baumeister.

Fritz Ziegler, der spätere Vorsitzende des SV Neuperlach, habe Großes geleistet in den ersten Jahren des Vereins, so Baumeister. 1994 wurde der damalige SPD-Stadtrat Norbert Kreitl sein Nachfolger und hat bis heute das Amt des Vorsitzenden inne. In vielerlei Hinsicht leistete und leistet der SVN Pionierarbeit, beispielsweise mit der Gründung einer Damen-Fußballmannschaft 1974, dem Betrieb eines Fitness-Studios, dem Bau eines eigenen Sportcenters mit hoher Eigenbeteiligung, oder jüngst der Einrichtung der »galerie S«, in der Sport und Kunst eine Symbiose bilden.

Auch im sportlichen Bereich verfügt der SVN über beachtliche Erfolge, besonders im Bereich Kampfsportkünste: 1990 wurde Monika Grasmaier Deutsche Meisterin im Ju-Jutsu, 1991 belegte Michaela Haaß bei den Bayerischen und Deutschen Meisterschaften jeweils den 1. Platz, 1996 belegte Sensei Andreas Dieckmann den 1. Platz der offenen Deutschen Meisterschaften und erkämpfte sich im gleichen Jahr in New York die Vize-Weltmeisterschaft im Formenlauf Kun-Tai-Ko. Thomas Eichinger kam bei der Kun-Tai-Ko-Weltmeisterschaft im Vollkontakt Halbmittelgewicht auf den 3. Platz, 2003 wurde er Deutscher Meister im Vollkontakt Kickboxen, und Yvonne Elsesser überraschte mit einem 1. Platz Leichtkontakt sowie einem 2. Platz Semikontakt bei den Weltspielen der Kampfkünste in Mexiko.

Das 40-jährige Jubiläum feiert der SV Neuperlach, der 2001 seinen Namen um den Zusatz »München« erweiterte, mit einem großen Sommerfest am Samstag, 1. August, ab 16.00 Uhr auf der SVN-Tennisanlage an der Staudingerstraße 20, allerdings nur bei schönem Wetter. Nachmittags gibt es Hits und Witz mit Othmar aus dem Brixental, ab 19.30 Uhr Tanz und Unterhaltung mit der Oktoberfest-Band »Münchner Zwietracht«.

Sybille Föll

Artikel vom 28.07.2009
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