Kunstrasenplatz nur für Fußballer

Ottobrunn · Nutzungsvertrag

Ottobrunn · Der Ottobrunner Hauptausschuss hat jetzt zwei Verträge abgesegnet, die die Nutzung des künftigen Kunstrasenplatzes und der Ferdinand-Leiß-Halle durch den TSV Ottobrunn regeln. Damit ist eine der zentralen Bedingungen des Gemeinderats erfüllt worden, der die Errichtung der Anlage an klare haftungsrechtliche Regelungen binden wollte. Noch in der jüngsten Bauausschuss-Sitzung einen Tag vor der Zusammenkunft des Hauptausschusses hatte das Gremium seine Zustimmung zur Vergabe von Bauleistungen verweigert.

Reinhard Pohl (BVO) hatte eben das Fehlen des Vertragswerkes beanstandet und daran erinnert, dass selbiges »unabdingbare Voraussetzung« für den Bau der Anlage sei. Eigentümer ist die Sportpark GmbH, eine hundertprozentige Tochter der Gemeinde Ottobrunn, die dem TSV mit seinen 28 Fußball-Mannschaften umfangreiche Nutzungsrechte an dem Kunstrasenplatz gewähren wird. Dafür muss sich der Verein im Gegenzug mit zehn Prozent der Gesamtinvestition beteiligen, wobei die Grenze von 70.000 Euro nicht überschritten wird – auch für den Fall, dass die Anlage die anvisierten Kosten deutlich übersteigen wird. Die Kicker des TSV können die Anlage werktags ab 14.00 Uhr nutzen, zuvor übt der Sportpark die Nutzungsrechte aus. Eifrig diskutiert wurde auch die Frage, ob auf dem Platz nur Fußball gespielt werden soll oder auch andere Sportarten betrieben werden dürfen. Konkret geht es um die Feldhockeyspieler aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn, die in Ermangelung einer eigenen Anlage nach Ausweichmöglichkeiten suchen und an die Gemeinde herangetreten waren. Konstantin Diederichs (SPD) plädierte für eine Mehrfachnutzung. Damit werde die Gemeinde um eine weitere Sportart bereichert, was sich auf das Vereinsleben positiv auswirken werde. Allerdings gab er gleichzeitig zu bedenken, dass sich die Fußballer »die Anlage dann teilen müssen«. Eben dieser Aspekt missfiel auch Bürgermeister Thomas Loderer (CSU), der an den primären Gedanken bei der Errichtung des Platzes erinnerte: »Ausgangspunkt war die Feststellung, dass es bei der Jugendarbeit des TSV unglaublichen Zulauf gibt. Wir dürfen uns nicht verzetteln: Es gibt einen unglaublichen Bedarf seitens der Fußballer.« Auch Bauamtsleiter Werner Müller bekam bei dem Gedanken an eine Nutzung durch andere Vereine Bauchschmerzen. Er verwies darauf, dass der Platz bei einer Mehrfachnutzung anders konzipiert werden müsste, was deutliche Qualitätseinbußen nach sich ziehen werde: »Das ist in erster Linie ein Fußballplatz mit einem speziellen Fabrikat, das wir ausgeschrieben haben. Eine Nutzung durch die Hockeyspieler wäre eine Einschränkung.« Der Ausschuss folgte dieser Argumentation: Einstimmig votierte er dafür, nur den Kickern das Feld auf der künftigen Anlage neben dem Ottobrunner Eisstadion zu überlassen.

mst

Artikel vom 22.07.2009
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