Zorneding will wettkampftüchtige Dreifach-Sporthalle bauen

Zorneding · Grünes Licht für Halle

Bürgermeister Piet Mayr zeigt den geplanten Standort, ein gemeindliches Grundstück an der B 304. Foto: Oswald

Bürgermeister Piet Mayr zeigt den geplanten Standort, ein gemeindliches Grundstück an der B 304. Foto: Oswald

Zorneding · Aufatmen bei den sportlichen ­Zornedingern, die als Zuschauer das Fassungsvermögen des Sitzungssaals beinahe sprengten, und natürlich beim TSV: Der Gemeinderat beschloss auf einer Sondersitzung vergangene Woche den Neubau einer Dreifach-Sporthalle. Nach langem Für und Wider, besonders hinsichtlich des Standortes, einigte sich das Gremium auf eine Bebauung an der B 304. Es soll weder gekleckert, noch aus finanziellen Gründen geklotzt werden.

Zu stolz ist man in der 9.000-Seelen-Gemeinde auf einen schuldenfreien Haushalt seit 20 Jahren. Das Grundstück mit der Flurnummer 1369 südöstlich des Zornedinger Bauhofes, das vor vielen Jahren erworben wurde, erhielt mit 15:5 Stimmen den Zuschlag gegenüber der Variante am Friedhof – nicht zuletzt, weil es mit den nötigen Parkplätzen ausgestattet werden kann. Da half auch das Argument eines Gemeinderates der Freien Wähler nichts: »Am Friedhof gäbe es keine Auseinandersetzungen mit den Anwohnern...«. Die Baukosten für die Dreifach-Sporthalle werden mit 3,2 Millionen Euro veranschlagt, wobei man auf einen Zuschuss durch den Bayerischen Landessportverband (BLSV) in Höhe von 1,2 Millionen hoffen darf. Bis dato ist Zorneding auf die Nutzung einer 32 Jahre alten Halle angewiesen, die nicht mehr ausbaufähig ist und bei vielen Sportarten den Turnier- und Wettkampf­anforderungen nicht genügt.

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Abgesehen davon sei sie mehr als ausgelastet. Zwar hatte die Gemeinde 1984 ein beeindruckendes Sportzentrum gebaut, eine Halle aber fehlte. Ein Neubau war besonders in Wahlkampf­zeiten immer ein beliebtes Thema. Als die Hauptschule 2001 von Zorneding abgewandert war, konnte man aufgrund des ausfallenden Schulsports vormittags auf die dortigen Anlagen ausweichen. Ein besonderes Manko aber blieb: Ligaspiele durften etwa im Hand- oder Volleyball nicht zuhause stattfinden, die Räumlichkeiten entsprachen nicht der Norm. So wanderten diese Sportarten ab. Vor acht Jahren wurde dann zunächst von der Gemeinde ein Grundstück erworben, auf dem nun die neue Halle entstehen soll. Das ewige Hin und Her bis heute war freilich dem finanziellen Hintergrund geschuldet. Konkrete Planungen in 2006/07 verlangten Investitionen in Höhe von 4,2 Millionen Euro. »Das hätte die Rücklagen des Haushalts bis auf eine Million aufgebraucht, das wollten wir so nicht und andere Projekte wie Kindergartenneubau und Renovierungen hatten Priorität«, so Bürgermeister Piet Mayr (CSU). Die Lösung: Mit Hilfen vom BLSV kann das Projekt gestemmt werden. »Voraussetzung hierfür ist: Die Gemeinde muss das Grundstück stellen, der Verein als Bauträger auftreten«, so Mayr. Der hatte vor einem Jahr eine »Arbeitsgruppe Sporthalle« mit Mitgliedern aus allen Fraktionen (nicht paritätisch besetzt) gegründet, um das Thema voran zu bringen.

Zweckmäßig und günstig

Nach Besichtigungsfahrten zu »vorbildlichen« Hallenprojekten in Hurlach und Bellenberg wird nun eine Dreifachhalle anvisiert, die vor allem zweckmäßig und günstig, aber nicht unbedingt ein neues architektonisches Wahrzeichen der Gemeinde werden soll. Pro Halle sind zwei Umkleiden vorgesehen, das Fassungsvermögen wird 200 ­Zuschauer betragen. Geplant sind außerdem eine Behindertentoilette mit Wickelmöglichkeit für Babys, ein Gymnastikraum mit Spiegelwand, ein Kraftraum und eine kleine Catering-Küche. Bei Bedarf anderer Vereine oder Schulklassen aus dem Umfeld Vaterstetten könne man sich eine Vermietung durchaus vorstellen. »So könnten wir ja vielleicht ein bisschen was dazu verdienen.«, sagt Mayr. »In drei Monaten werden die be­auftragten Ingenieurbüros Strasser aus Traunstein und Lück aus München ihre Entwürfe vorlegen. Somit gibt es schon vor Eröffnung der neuen Halle in zwei Jahren einen fairen und spannenden Wettkampf!

O. Oswald

Artikel vom 22.07.2009
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