Rentnerinnen fallen nicht auf Betrüger rein: Festnahme

Schwabing/Au · Falscher Michael und Andi

Schwabing/Au · Nach drei versuchten Enkeltricktaten hat die Polizei jetzt eine 37-jährige Tatverdächtige festgenommen. Die Polizei klärt nun, ob und inwieweit die drei Fälle von ein und derselben Tätergruppierung begangen worden sind. Am Mittwochmittag, 8. Juli, erhielt eine 88-jährige Rentnerin einen Anruf von einem Mann, der sich gegenüber der Seniorin als »Michael« ausgab.

Nachdem der Ehemann der Enkelin mit Vornamen Michael heißt, hegte die betagte Dame zunächst keinen Verdacht. Der Anrufer gab an, in Augsburg zu sein und wollte lediglich wissen, ob die 88-Jährige allein in der Wohnung ist. Gegen 14 Uhr rief »Michael« erneut an und gab nun vor, einen Autounfall gehabt zu haben und 10.000 Euro zu benötigen. Kurze Zeit später rief der Mann erneut an und erhöhte seine Bitte auf 20.000 Euro. Außerdem fragte der Unbekannte die Seniorin, ob sie Schmuck in der Wohnung hätte und wies die betagte Dame zugleich an, nicht die Polizei zu verständigen.

Da die Seniorin bereits im Juni 2008 Opfer eines Enkeltrickbetruges mit einem Schaden von damals 10.000 Euro gewesen war, verständigte sie die Polizei. Bei den weiteren Anrufen verhielt sich die alte Dame sehr besonnen und geschickt, so dass tatsächlich um 14.50 Uhr die vom unbekannten Anrufer angekündigte Abholerin »Frau Kaiser« in die Wohnung der Seniorin nach Schwabing kam. Zu diesem Zeitpunkt waren jedoch bereits Polizeibeamte vor Ort, die eine 36-jährige Polin festnehmen konnten. Zu ihrem Mittäter, insbesondere dem Anrufer, schweigt sie sich aus. Sie wurde festgenommen und dem Ermittlungsrichter zur Klärung der Haftfrage vorgeführt.

Ebenfalls am Mittag des 8. Juli erhielt eine 75-jährige Münchnerin einen Anruf von einem Unbekannten, angeblich der Neffe »Andi«, der nach den üblichen Befragungen die Frau um 30.000 Euro für den Kauf einer Wohnung in Augsburg bat. Da die 75-Jährige mitteilte, dass sie weder Geld noch Schmuck hätte, kam es zu keinem Anruf mehr.

Am gleichen Tag meldete sich ein angeblicher Neffe bei einer Rentnerin aus der Au mit einer ähnlichen Geschichte. Die Frau fertigte den Anrufer mit der Bemerkung ab, kein Geld zu besitzen. Obwohl danach noch mehrmals das Telefon klingelte, ging die Seniorin nicht an den Festnetzapparat. Sie drückte die Anrufer weg und verständigte die Polizei.

Artikel vom 21.07.2009
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