Schwabinger fordern auf Bürgerversammlung verbesserte Beschilderung

Schwabing · Rasern an den Kragen

Peter Schwartze, Schulleiter des Oskar-von-Miller-Gymnasiums, will seine Schüler schützen und fordert eine bessere Kennzeichnung der 30er-Zone. 	Foto: js

Peter Schwartze, Schulleiter des Oskar-von-Miller-Gymnasiums, will seine Schüler schützen und fordert eine bessere Kennzeichnung der 30er-Zone. Foto: js

Schwabing · Was nutzen 30er-Zonen, wenn sich niemand daran hält? Auf der Bürgerversammlung des Stadtbezirks 12 Schwabing-Freimann, die in der vergangenen Woche im Maxgymnasium stattfand, forderten deshalb zahlreiche Anwohner, die Geschwindigkeitsbegrenzungen im Viertel besser zu kennzeichnen und zu überwachen.

Von den Teilnehmern erhielten die Anträge breite Zustimmung. Die Stadt indes zeigte wenig Interesse, dem Anliegen nachzukommen. Als Schulleiter des Oskar-von-Miller-Gymnasiums kennt Peter Schwartze das Problem aus erster Hand: Zwischen Leopoldstraße und Bonner Platz wird die Karl-Theodor-Straße zur Rennbahn. Kaum ein Autofahrer hält sich an die vorgeschriebenen 30 Stundenkilometer. »Hier wird sehr häufig zu schnell gefahren«, sagte Schwartze. Für die Schüler des Gymnasiums sei dies eine große Gefahr: »Sie queren dort täglich zu Fuß oder mit dem Fahrrad die Straße.« Betroffen sei auch das im gleichen Gebäude ansässige Maxgymnasium. »Hier geht es um die Sicherheit von insgesamt 1.500 Schülern«, mahnte er und forderte eine bessere Beschilderung.

Denkbar sei außerdem, mit einer baulichen Veränderung dafür zu sorgen, dass die Autos die Geschwindigkeitsbegrenzung einhalten. »Wie die Stadt das Problem löst, ist mir nicht so wichtig, aber es muss etwas getan werden«, betonte Schwartze. Dringenden Handlungsbedarf sah der Anwohner Manfred Roth zudem in der Königinstraße. »Nachdem ich dort hingezogen bin, hat es zwei Jahre gedauert, bis ich die Zone 30 überhaupt bemerkt habe«, gab er zu. Erst als er die Stadt darum gebeten habe, auf Höhe der Kinderkrippe in der Giselastraße einen Zebrastreifen anzubringen, habe er von der Geschwindigkeitsbegrenzung erfahren. »Aus diesem Grund wurde mein Anliegen nämlich abgelehnt«, erklärte er. Auch er beantragte zusätzliche Hinweisschilder. »Man kann es den Autofahrern nicht übel nehmen, wenn sie dort zu schnell fahren, sie wissen es nicht besser«, sagte er. Bei der Polizei habe er bereits angeregt, in der Königinstraße vermehrt Kontrollen durchzuführen. »Weil die Strecke nicht zu den Problemzonen gehört, wird dort aber nicht geblitzt«, kritisierte der Anwohner.

Rasende Autofahrer stören Anwohner Rainer S. auch in der Ohmstraße. Trotz der kürzlich eingeführten Zone 30 werde dort morgens, vor allem im Bereich der Kaulbachstraße, häufig 50 bis 70 Stundenkilometer gefahren. Sein Vorschlag: Die Stadt soll in der Ohmstraße die gleichen Bodenwellen anbringen wie in der Kaulbachstraße. Die Teilnehmer der Versammlung stimmten den drei Anträgen mit großer Mehrheit zu. Peter Geck vom Kreisverwaltungsreferat (KVR) erklärte jedoch, die Forderungen der Bürger hätten wenig Aussicht auf Erfolg: »Die Kennzeichnung von 30er-Zonen ist gesetzlich geregelt.« Jeweils am Anfang und am Ende müsse ein Schild angebracht werden, weitere Hinweise seien nicht zulässig. Auch von baulichen Maßnahmen rate er ab. »Wenn früh morgens Getränkelaster über die Bodenwellen fahren, hat das nur wieder Beschwerden wegen Lärmbelästigung zur Folge«, sagte er.

Kooperativ zeigte sich hingegen Peter Breitner, der Leiter der Polizeiinspektion 13. Er versprach, in den genannten Straßen vermehrt Geschwindigkeitsmessungen durchzuführen.

Julia Stark

Artikel vom 21.07.2009
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