Neuer Beratungsservice im Rathaus

Taufkirchen · Tipps zum Energiesparen

Taufkirchen · Einen weiteren Baustein ihres Energiesparförderprogramms brachte die Gemeinde Taufkirchen bei der Sitzung des Gemeinderates kürzlich auf den Weg. Taufkirchner Bürger, die ihr Haus energetisch sanieren wollen, können sich in Zukunft im Rathaus kostenlos von einem Energieberater beraten lassen.

Außer über die technischen Möglichkeiten soll dieser insbesondere über die passenden Fördermöglichkeiten informieren und Finanzierungsvorschläge machen. Gutachten darf er allerdings keine schreiben, da die Kommunen keine wirtschaftlichen Tätigkeiten anbieten dürfen. Trotz dieser Einschränkung sehen einige Gemeinderäte das Angebot mit Skepsis: »Ich weiß nicht ob wir hier nicht dem Wettbewerb entgegenwirken, wenn wir die Beratung kostenlos anbieten«, warnte Herbert Heigl (CSU) und auch Fritz Dengler (ILT) erinnerte an die ortsansässigen freien Energieberater die durch das Angebot der Gemeinde eventuell benachteiligt würden.

Grundsätzlich begrüßten jedoch alle Gemeinderäte das neue Angebot und gaben einstimmig grünes Licht für den Energieberater. Dieser wird nun auf freiberuflicher Basis eine Stunde pro Woche für Bürgeranfragen zur Verfügung stehen. In Leerlaufzeiten soll er zusätzlich gemeindeeigene Gebäude bezüglich ihrer Energieeffizienz bewerten, erklärte Bürgermeister Pötke. Auch bei der Stromversorgung der gemeindeeigenen Häuser will die Gemeinde in Zukunft ökologischer denken: Bei der notwendig gewordenen EU-weiten Ausschreibung für die Stromversorgung, verlangt die Gemeinde einen Ökostromanteil von mindestens 50 Prozent.

Auch dieser Vorschlag wurde grundsätzlich von den Räten begrüßt. Das Vorgehen der Verwaltung in diesem Fall sorgte aber für reichlich Unmut im Gemeinderat. Hatte die Verwaltung doch die neue Stromausschreibung durchgeführt ohne den Gemeinderat vorher darüber zu informieren. »Hier hat die Verwaltung ohne Zustimmung des Gemeinderates Fakten geschaffen«, ärgerte sich Rudolf Schwab (Die Grünen). Und auch Peter Soellner (SPD) hätte die Ausschreibung gerne vorher im Rat diskutiert: »Ich denke wir wären zu dem Ergebnis gekommen 100 Prozent Ökostrom zu nehmen«, mutmaßte er. »Bei der letzten Nachtragsvereinbarung mit E.ON wurde eine Ökostromlieferung vom Gemeinderat abgelehnt. Da habe ich gedacht 50 Prozent wären schon eine Verbesserung«, verteidigte Kämmerer Wolfgang Horak das Vorgehen der Verwaltung.

Da sich die Ausschreibung nachträglich aber ohnehin nicht mehr ohne mögliche Schadensersatzklagen ändern ließ, gab der Gemeinderat letztlich mit 20:3 Stimmen seine Zustimmung. »Jetzt läuft es ja nur vier Jahre, dann können wir den Ökostromanteil ja noch mal erhöhen«, tröstete der Kämmerer und auch Bürgermeister Jörg Pötke bat nichts zu überstürzen und sich doch »bitte stufenweise dem Idealzustand zu nähern«. aba

Artikel vom 15.07.2009
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