Projekt zugestimmt: Stadtrat beschließt Aufwertung des Ortszentrums

Trudering · Straßtrudering im Aufwind

Das Erscheinungsbild der Truderinger Straße und ein Verkehrskonzept sind Bestandteile der geplanten Maßnahmen. Foto: Kohnke

Trudering · 34 Münchner Zentren gingen ins Rennen, nur zwei erhielten jetzt auf einstimmige Entscheidung des Stadtrats hin den Zuschlag: neben dem Geschäftszentrum Pasing auch das Stadtteilzentrum Straßtrudering. Damit beteiligt sich München nun mit beiden Projekten am Bund-Länder-Programm »Aktive Orts- und Stadtteilzentren«.

»Die Auswahlkriterien waren wirklich hart«, betont Dr. Stephanie Hentschel. Die Vorsitzende des Bezirksausschusses (BA) 15 Trudering-Riem zeigte sich über die gefallene Entscheidung ebenso erleichtert wie erfreut: »Seit mehr als 20 Jahren diskutierten wir im BA darüber, wie man das Ortszentrum beleben könnte«. Jetzt kämen endlich auch finanzielle Mittel, aber auch frische Konzepte dazu. »Steter Tropfen höhlt eben den Stein«, lächelt Hentschel zufrieden. Das Planungsreferat der Stadt war dabei für die Abstimmung mit Bund und Land sowie der Auswahl der Gebiete zuständig. »Bereits im Vorfeld wurden alle Zentren, für die ein Programmeinsatz nicht in Frage kam, ausgeschlossen«, erklärt Thorsten Vogel, Sprecher des Planungsreferates, auf Anfrage. Die Abteilung Stadtsanierung sei im Rahmen des Stadtratsbeschlusses mit der Umsetzung des Programms »Aktive Stadt- und Ortsteilzentren« beauftragt worden.

Jetzt zeichnen sich erste konkrete Ziele ab, die schon bei der Auswahl der Projektgebiete eine entscheidende Rolle gespielt haben. Dazu zählt unter anderem, so der Referatssprecher, die Verbesserung des Erscheinungsbildes entlang der Truderinger Straße und die Entwicklung eines Verkehrskonzeptes für den fließenden und ruhenden Straßenverkehr. Gleiches gelte auch für die Fuß- und Radwegeverbindungen. Neben der allgemeinen Verbesserung des Wohnumfeldes soll ebenfalls ein Gestaltungsleitfaden für die ehemaligen Höfe des Dorfes Trudering erstellt werden. Diese Ziele müssen nun im Rahmen »vorbereitender Untersuchungen«, für deren Durchführung der Stadtrat mit dem Beschluss bereits den Auftrag erteilt hat, konkretisiert werden. Erst daraus leite sich der eigentliche Handlungsbedarf ab.

Dies alles kostet freilich Geld. »Die Regierung von Oberbayern hat für das Förderjahr 2009 für die Stadtteile Pasing und Straßtrudering je 300.000 Euro bewilligt«, berichtet Vogel. Für 2010 sei geplant, ein Budget von 700.000 Euro gegenüber dem Fördermittelgeber zu beantragen. »60 Prozent dieser Kosten werden von Bund und Land finanziert, 40 Prozent sind kommunale Eigenmittel«, erklärt der Sprecher. Als Ergebnis der »vorbereitenden Untersuchung« werde neben einem Maßnahmenkatalog auch ein Kosten- und Finanzierungsplan erarbeitet, der konkrete Aussagen über den weiteren finanziellen Einsatz zulassen wird. Diese seien aus heutiger Sicht noch nicht möglich, so Vogel.

Die Projektlaufzeit für die Quartiersaufwertung beträgt vier Jahre, kann nach erfolgreicher Prüfung und bestehendem Bedarf aber noch um weitere vier Jahre verlängert werden. Die alltagstaugliche Umsetzung der Pläne übernimmt dabei ein Geschäftsstraßen-Management. »Es wird in Straßtrudering extra ein Stadtteilbüro geben, das zentrale Anlaufstelle und Treffpunkt für alle Interessierten ist«, erklärt Vogel.

So auch für die zuständige Koordinierungsgruppe, die das Geschäftsstraßen-Management unterstützen wird: »Sie besteht aus Vertretern des BA, Immobilieneigentümern, Geschäftsinhabern, engagierten Bürger und sowie den Vertretern aktiver Gruppen im Quartier«, ergänzt Vogel.

»Wir hoffen, dass auf diese Weise viele gute Ideen entwickelt werden, die das Zentrum beleben und attraktiver machen«, hofft Dr. Stephanie Hentschel. Dabei sei die Teilnahme am Förderprogramm sicherlich nur ein erster von vielen Schritten, die folgen müssten.

K. Kohnke

Artikel vom 08.07.2009
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