Schulzentrum St. Konrad nach fünf Jahren Bauzeit endlich fertig

Haar · Unter einem Hut

Von links: Klaus Berentz, Hans Schmidt, 2. Bürgermeisterin Gabriele Meier, 1. Bürgermeister Helmut Dworzak, stv. Landrätin Susanna Tausendfreund, und Architekt Michael Dezsoe vor dem neuen Schulzentrum.  Foto: pt

Von links: Klaus Berentz, Hans Schmidt, 2. Bürgermeisterin Gabriele Meier, 1. Bürgermeister Helmut Dworzak, stv. Landrätin Susanna Tausendfreund, und Architekt Michael Dezsoe vor dem neuen Schulzentrum. Foto: pt

Haar · »Halbtagsgrundschule, normale und verlängerte Mittagsbetreuung, gebundene und ungebunde Form der Ganztagsschule – alles unter einem Hut«, fasste Bürgermeister Helmut Dworzak das komplette Angebot des Schulzentrums St. Konrad zusammen, das nach fünf Jahren Anbau, Umbau und Neubau nun endgültig fertig ist und deshalb am vergangenen Wochenende mit einem Fest und ökumenischen Gebet gebührend gefeiert wurde.

Vier Jahre hatte die gesamte Bauzeit gedauert und insgesamt elf Millionen Euro verschlungen. Viel Glück hatte die Gemeinde, da sie in den Genuss des Bundes-Investitionsprogramm »Zukunft, Bildung und Beruf« (IZBB) kam und dadurch für das Gebäude der Nachmittagsbetreuung vom Bund mit 80 Prozent bezuschusst wurde. Zwei Jahre hatte dessen Bauzeit betragen und nun stehen den Kindern 1.200 Quadratmeter zur Verfügung.

Errichtet ist das Gebäude auf dem ehemaligen Lehrerparkplatz, womit man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen hat. Denn nun ist das Schwimmbad behindertengerecht und dank der unter dem Gebäude liegenden Tiefgarage eine Verbesserung der allgemeinen Parkplatzsituation geschaffen worden.

Bei der Führung der Gäste im Rahmen der Feier stellte Hauptschuldirektor Hans Schmidt das neue Gebäude vor und erklärte, man wollte weg vom typischen Klassenzimmer. Statt großer Räume fanden die Besucher deshalb kleinere teilbare Zimmer vor mit Galerien, Wendeltreppen und »Kuschelecken«, wie sie Bürgermeister Dworzak bezeichnete. Ein echter heller Holzboden und orangefarbene Tür- und Fensterrahmen lockern das ansonsten recht nüchterne Gebäude auf.

Diesen Eindruck der Nüchternheit schaffen Wände aus Sichtbeton, also unbehandelter grauer Beton, über die sich die Räte einst uneins gewesen waren. »Die Kinder werden sie bald in Besitz nehmen«, war sich der ­Rathauschef schmunzelnd ­sicher.

Praktisch ist der PC-Raum, der teilbar und mit 17 hochmodernen Computern ausgerüstet ist. Daneben ist eine kleine Computerwerkstatt, die in Kooperation mit der VHS angedacht ist und für die eine Stammmannschaft gesucht wird, erklärte Schmidt. Einige pensionierte Siemens-Mitarbeiter arbeiten derzeit ehrenamtlich, um den Aufbau einer PC-Muster- und Probefirma einzurichten. Darin lernen die Schüler alle Bereiche von Buchhaltung, über Montage, Reparatur, bis hin zu Akquise und Logistik kennen.

Ein Bewegungsraum für Tanzen und Gymnastik enthält auch ein kleines Kino, der Musikraum ist auch für Karaoke gerüstet, ein Atelier mit Galerie ermöglicht das Erlernen verschiedener Maltechniken, und die Bibliothek ist gut bestückt mit ­geschenkten Büchern. »Wir würden uns über weitere Spender freuen«, so Schmidt. Werk- und Bastelzimmer, ein Physik-Experimentierraum und Studierzimmer runden das Angebot ab. Verköstigt werden die Kinder derzeit in der Mensa von einem Cateringservice, allerdings hat man für eine Vollküche gesorgt und hofft, dass später einmal vor Ort gekocht werden wird.

In neuem Glanz erscheint auch die benachbarte Grundschule, die »bis auf die Grundmauern renoviert wurde«, so Rektor Klaus Berentz. Er bedankte sich lobend bei Dworzak dafür, dass man alle Vorstellungen habe umsetzen können. Die Unbequemlichkeiten von zwei Jahren provisorischem Aufenthalt im Nebenge­bäude hätten sich gelohnt. 760 Quadratmeter wurden gewonnen. Das Dachgeschoss hat nun vier zusätzliche Klassenräume und Nebenräume sowie zwei Gruppenräume. Ein Personenaufzug ermöglicht einen behindertengerechten Zugang zu allen Gebäudeteilen. Als besondere Highlights wurden die Wände des Südtreppenhauses künstlerisch gestaltet. Während das Europagemälde in der Aula nur restauriert wurde, sind die Seitenflächen im Treppenhaus mit fantasievoller freier Malerei bestückt, frei interpretierbar für den Betrachter. Im Anschluss an die offiziellen Reden nahmen die Kinder der Grundschule an diesem Tag mit zahlreichen Spielen das Haus wieder in Besitz.

P. Tränkel

Artikel vom 08.07.2009
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