Feuerwehr-Gerätehaus könnte Familienwerkstatt werden

Waldperlach · Abriss gestoppt

Bleibt vorerst stehen: Das ehemalige Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Waldperlach.  Foto: aha

Bleibt vorerst stehen: Das ehemalige Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Waldperlach. Foto: aha

Waldperlach · Was wird aus dem ehemaligen Feuerwehr-Gerätehaus in der Waldperlacher Isegrimstraße? Der geplante Abriss ist gestoppt. Derzeit läuft nach Auskunft des Kommunalreferats die »innerstädtische Überprüfung«, wie die erforderliche Sanierung bezahlt und das Gebäude so­zial und bürgerschaftlich genutzt werden kann.

Das Sozialreferat hat daran ein großes Interesse, sieht sich »aus wirtschaftlichen Gründen aber nicht in der Lage«, dann die laufenden Kosten zu tragen. Dies teilte es dem Bezirksausschuss (BA) 16 Ramersdorf-Perlach mit und auch dem Verein für nachbarschaftliches Leben in Waldperlach e.V.. Dieser würde als Träger des Gebäudes auftreten, um es unter dem Namen »Familienwerkstatt« sozial, kulturell und altersunabhängig zu nutzen. Zuschüsse sind bereits Ende 2008 im Rahmen des »Förderprojekts Partizipation von Kindern und Jugendlichen« in Höhe von insgesamt 10.000 Euro gewährt worden, davon 7.500 Euro vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung, 2.500 Euro vom BA 16. Im Rahmen dieses Projekts könne das Gebäude »unter Einbeziehung von Jugend­lichen wieder funktionstüchtig gemacht werden«, glaubt Anja Burkhardt, zweite Vorsitzende des BA 16. Dann könnten in der »Familienwerkstatt« Projekte wie Stadtteilfeste, Flohmärkte, Ferienangebote für Kinder und Jugendliche, Ausstellungen, Workshops und Geburtstagsfeiern stattfinden. Das Gerätehaus soll unter Mitwirkung von Waldperlacher Organisationen »projektbezogen« genutzt werden, heißt es im Konzept. Ein tägliches Angebot ist nicht geplant. Auch Waldperlacher Jugendliche könnten hier Angebote finden und hätten Platz, um Feste zu feiern. »Sie wollen einen eigenen Raum vor Ort und nicht nach Neuperlach in das Come In oder nach Neubiberg fahren«, beschreibt Pfarrer Klaus Gruzlewski von der Jubilate-Gemeinde die Situation. »Wenn es regnet, treffen sich die Jugendlichen derzeit im Wartehäuschen am Waldheimplatz«, berichtet Burkhardt, betont aber, dass im Gerätehaus »kein Jugendtreff angedacht ist«. Die Nachbarn würden zu sehr belästigt.

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Dieses Problem haben auch beide Waldperlacher Kirchen. »Wenn wir Feste machen, stehen ab 22.00 Uhr die Nachbarn vor der Tür und sagen, es sei zu laut. Bei der katholischen Kirche blockieren Zeitschlösser ab 21.00 oder 22.00 Uhr automatisch die Türen«, erzählt Gruzlewski. »Die Jugendarbeit kann nicht nur auf die Kirche verteilt werden«, stärkt ihm Burkhardt den Rücken.

Sie ist überzeugt, dass Waldperlacher Bürger und Firmen Arbeit, Material- und Geldspenden für die Sanierung des alten Feuerwehrhauses beitragen würden. Es müsste nur stehen bleiben und von der Stadt finanziert werden. Dann hätten die Jugendlichen zumindest einen zeitweiligen Treffpunkt. Denn »es werden in Zukunft immer mehr Jugendliche, wie die Zahl der Taufen, Kindergartenanfragen und Konfirmanden zeigt«, unterstreicht Gruzlewski ihr Anliegen.

A. Boschert

Artikel vom 08.07.2009
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