Gemeinde Aying muss sparen

Aying · Sparkurs fahren

Aying · Aying konnte noch nie aus dem Vollen schöpfen. Aber durch eine solide Finanzpolitik und kluges Haushalten gelingt es der Gemeinde dennoch ihre Aufgaben zu erfüllen – ohne sich dramatisch zu verschulden. Auch der Haushaltsplan für das laufende Jahr sieht wieder eine Reihe von Investitionen vor, die Aying trotz der schweren Wirtschaftskrise schultern wird.

Denn von der Krise wird auch die Gemeinde am südlichen Rand des Landkreises nicht verschont bleiben. Der Kämmerer Hans Strunz rechnet mit merklichen Einbrüchen der Steuereinnahmen. Bei der Beteiligung an der Einkommenssteuer erwarten die Ayinger zwar die Rekordsumme von 2,3 Millionen Euro, gehen aber davon aus, dass diese Geldquelle im kommenden Jahr aufgrund von Arbeitslosigkeit nicht mehr sprudeln wird.

Auch bei der Gewerbesteuer rechnet die Gemeinde 2009 nur noch mit 1,4 Millionen Euro, im ungewöhnlich ertragreichen Vorjahr waren es noch 2,3 Millionen Euro gewesen. Gleichzeitig aber muss Aying wichtige Investitionen in Angriff nehmen, mehr Geld auf den Landkreis umlegen und die Schulden begleichen, die durch den Bau der Grundschule in Großhelfendorf entstanden sind. Diese Verbindlichkeiten sind auch ein Grund, warum das Volumen des Vermögenshaushalts in diesem Haushaltsjahr um 40 Prozent auf 3,8 Millionen Euro schrumpft. Und das trotz der für Kämmerer Strunz sehr erfreulichen Zuführung in Höhe von 800.000 Euro aus dem Verwaltungshaushalt.

Dieser »freien Investitionsspritze« ist es unter anderem geschuldet, dass die Gemeinde auch in diesem Jahr ein respektables Investitionspaket schnüren kann. Der Schwerpunkt dieses Pakets liegt auf der Erschließung des Baugebietes nördlich der Bahnhofstraße in Aying. Zu diesem Zwecke hat die Gemeinde wie schon bei der Grundschule einen Vorfinanzierungsvertrag geschlossen, der sich in Summe auf 4,7 Millionen Euro beläuft. Die Rückzahlung dieser Kredite wird die Gemeinde durch den Verkauf von Grundstücken bestreiten. Andere nötige Investitionen in die Feuerwehr oder den Zweckverband Weiterführende Schulen belaufen sich auf rund 2,9 Millionen Euro, 540.000 Euro fließen in Erschließungs- und Straßenwiederherstellungsmaßnahmen. Dafür muss die Gemeinde auch ihre Rücklagen anzapfen, die zu Jahresanfang noch bei 1,3 Millionen Euro lag, aber im Dezember nur noch 700.000 Euro betragen werden. Für ein neues Gerätehaus der Ayinger Freiwilligen Feuerwehr, einen neuen Bauhof oder einen Anbau an die Turnhalle in Großhelfendorf reicht das Geld aber wieder nicht. Oberstes Ziel der Kämmerei ist es nach wie vor so wenig Schulden wie möglich zu machen.

Ende 2009 wird die Pro-Kopf-Verschuldung in Aying 571 Euro betragen. Strunz geht aber davon aus, dass sich diese bis ins Jahr 2012 auf 386 Euro reduzieren wird – wenn der diesjährige Haushaltsplan der Realität in diesen ungewissen Zeiten standhält.

ekg

Artikel vom 01.07.2009
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