Der Oberschleißheimer Verein feiert seinen 90. Geburtstag und blickt nach vorn

Oberschleißheim · Phönix hat viel(e) Leben

90 Jahre Vereinsgeschichte: Die Gründungsmannschaft des FC Phönix Schleißheim, aufgenommen in den Anfangsjahren.	Foto: Verein

90 Jahre Vereinsgeschichte: Die Gründungsmannschaft des FC Phönix Schleißheim, aufgenommen in den Anfangsjahren. Foto: Verein

Oberschleißheim · »Wahrscheinlich haben die Vereinskollegen von damals schon an ›Phönix aus der Asche‹ gedacht«, überlegt Walter Tarin, Vorsitzender des FC Phönix Schleißheim, als er von der Münchener Nord-Rundschau auf den Namen seines Vereins angesprochen wird. »Aber die Vereinschronik gibt darüber nichts her.« Was die Chronik eindeutig hergibt, ist ein Datum, dass es in diesem Sommer zu feiern gilt: der 4. August 1919. An diesem Tag, also heuer vor 90 Jahren, gründete sich die Fußballabteilung des damaligen »Turnverein Schleißheim«, des heutigen TSV, aus der wenig später der FC Phönix hervorging.

Doch was auch die damaligen Gründungsmitglieder zur Namenswahl bewogen haben mag – sie konnten nicht ahnen, was für eine wechselvolle Zeit ihrem Verein bevorstand und als wie treffend sich der Name erweisen müsste.

So musste immer wieder ein neuer Platz für die Fußballer gefunden werden (mehr dazu im Innenteil auf unseren Sonderseiten), bis 2003 der Verein wieder dort angekommen ist, wo er einst begann: Am Flugplatz Oberschleißheim, dem ehemaligen Militärflughafen. Bei dessen Bediensteten fand man auch die ersten Spielpartner und gewann das – laut Chronik – Spiel Nummer eins gegen die Truppenfliegerstaffel 21 mit 3:1. Besonders Männer aus Fliegerhorst und Fliegerschule spielten auch während des Krieges im FC Phönix Fußball. So gab es auf der ersten Mitgliederversammlung nach dem Krieg immerhin 47 Mitglieder; natürlich ganz andere Dimensionen als heute, da der Verein 520 Mitglieder zählt, davon 40 Prozent Jugendliche.

»Wir haben einfach sehr viel in die Jugendarbeit investiert«, sagt dazu Walter Tarin. So gibt es Sponsoren speziell für den Jugendbereich, um den Jugendlichen optimale Trainings- und Spielmöglichkeiten zu bieten und die Trainer gut auszustatten. »Wir stehen finanziell auf vielen kleinen Beinen, und das ist gerade in diesen Zeiten ganz gut so«, sagt Tarin. Was ihm ein wenig Sorge macht, ist das in den nachwachsenden Generationen nachlassende ehrenamtliche Engagement für den Verein: »Viele fragen, was der Verein für sie tun kann, aber nicht, was sie für den Verein tun können.« Begegnen will er dieser Entwicklung mit immer mehr Vereinsleben rund um den Fußball, auch mehr kulturellen Angeboten – all das sei auf dem neuen Vereinsgelände endlich möglich. Woran jetzt noch gearbeitet werden müsse an der Effnerstraße, das sei der endgültige Ausbau der Anlage, »damit wir die Jugendlichen auch halten können«. Damit spielt der Vorsitzende auf den noch fehlenden Kunstrasen und die ebenfalls noch nicht fertiggestellte Tribüne an – doch eigentlich müsste beides nach den Plänen der Gemeinde im nächsten Jahr fertig sein.

Dann würde der 60-Jährige gerne den Vorsitz in gute Hände übergeben. In zehn Jahren allerdings würde er schon noch einmal mit anpacken – wenn es darum geht, 100 Jahre FC Phönix Schleißheim zu feiern. Eva Mäkler

Artikel vom 30.06.2009
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