Ein Reformer und engagierter Seelsorger verlässt die Lätare-Gemeinde

Neuperlach· Verabschiedung Pfarrer Michael Göpfert

Neuperlach · Pfarrer Michael Göpfert wird am 28. Juni in der Lätare-Kirche in den Ruhestand verabschiedet. In der Vakanz, ab 1. Juli, übernimmt Pfarrer Johannes Zultner die Vertretung, bis im September Pfarrer Gerhard Rupprecht seinen Dienst beginnt.

Etwas Alltägliches geschieht: ein Arbeiter geht in den Ruhestand. Nichts, worüber man ein Wort verlieren müsste. Doch wenn es sich um einen Menschen handelt, der auf seinem letzten Arbeitsweg so viel bewirkt hat, ist es angebracht, Notiz davon zu nehmen.

In diesem Artikel soll der Abschied von Pfarrer Michael Göpfert das Thema sein. Doch genau das will er nicht, wie er selbst immer wieder betont. Nur nicht zu viel Aufmerksamkeit. Es war ihm ein wichtigeres Anliegen, sich bei den vielen Mitarbeitern zu bedanken, die die Gemeinde in diesen Jahren mit ihm getragen haben. Er ist ein bescheidener Mann, der nicht um Aufmerksamkeit ringt, nicht im Vordergrund stehen will.

Seinen Wünschen entsprechend soll der Artikel kurz ausfallen. Kürze ist es – nicht zu verwechseln mit Hektik –, die er sich selbst und jeden anderen abverlangt, jeden Tag. Dem Einen oder Anderen hat dieses Verhalten vielleicht gekränkt, doch er will kein redundantes Geschwafel und sein Ziel ist es, schnell zum Kern zu stoßen.

Ein großes Anliegen ist es ihm, den vielen Mitarbeitern, seien sie ehrenamtlich oder angestellt, zu danken. Er erwähnt das immer und immer wieder. Er bringt in diesem Zusammenhang ein Zitat aus dem Film »Das Boot« an: »Gute Leute muss man eben haben!«, und die hatte er.

Es bedarf aber einer starken Führung, um so viele Menschen zur guten Mitarbeit zu motivieren. Das ist nur einer seiner vielen Verdienste. Und so hat dieser Mann es verdient, für einen kleinen Moment in das Scheinwerferlicht zu treten, sich zu verbeugen und auf Wiedersehen zu sagen. Michael Göpfert kam 1993 in der Lätare-Gemeinde an. Die folgenden Jahre waren geprägt von Umbruch und Erneuerung. Die Dietrich-Bonhoeffer-Kirche wurde 1999 gebaut. Die Gemeinde hat sich in den letzten Jahren verkleinert und so musste der Pfarrer zusehen, wie Stellen, auch wegen Geldmangels, gekürzt wurden.

16 Jahre war er der Erste Pfarrer der Lätare-Gemeinde. Zu seinen unzähligen Aufgaben zählten unter anderem die administrative Arbeit im Pfarramt, also die Leitung der vielen Angestellten, sowie Religionsunterricht, Seelsorge und viele Besuche. Soziale Hilfe, wie z.B. die Erwachsenenhilfe und die Münchner Tafel lagen ihm sehr am Herzen. Zusätzlich führte er zwei Vikare in das Berufsleben eines Pfarrers ein. Sein Job war vielfältig. Pfarrer Göpfert war Seelsorger, Psychologe, Lehrer und Philosoph in einer Person. Er sah die Dinge anders und sein frischer Wind tat der Gemeinde gut. 16 Jahre lang hat er die Gemeinde geformt, geführt und auf den rechten Weg gebracht, so fällt es den Mitgliedern besonders schwer diesen guten Mann gehen zu lassen.

Die Mitglieder der Gemeinde wünschen ihm alles Gute, Gottes reichen Segen und vielleicht schafft es Pfarrer Michael Göpfert im Ruhestand die verwobenen Wege des Internets zu beschreiten. Den Abschiedsgottesdienst hält Pfarrer Göpfert in der Lätare-Kirche am 28. Juni um 10.00 Uhr selbst. Begleitet wird er auf seiner letzten Marschroute von der Lätare-Kantorei und dem Posaunenchor Neuperlach. Im Anschluss lädt er zu einer Feier im Gemeindehaus ein.

Artikel vom 24.06.2009
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